Ende 2024 wurden im Abwasser mehrerer deutscher Städte teils über Wochen Impfstoff-abgeleitete Polioviren nachgewiesen (Hausärztliche Praxis berichtete). Wie das Robert Koch-Institut (RKI) nun meldet, gibt es derzeit nur noch vereinzelte Nachweise. Die bislang einzigen im Jahr 2025 stammen demnach aus Düsseldorf und Hamburg. Zudem wurde auch weiterhin kein klinischer Fall von Poliomyelitis übermittelt.
Das RKI geht daher weiter davon aus, dass es sich um multiple, parallele Importe aus einem oder mehreren bisher nicht identifizierten Ländern handelt. Es gebe bislang keine Belege, dass die Importe zu einer lokalen Transmission geführt haben, auch wenn nicht ausgeschlossen werden könne, dass es zu einer lokalen oder zeitlich begrenzten Übertragung gekommen ist, so das RKI.
Das Institut ruft medizinisches Personal trotz der verbesserten Situation weiter zur Wachsamkeit auf. Ärztinnen und Ärzte sollten unabhängig von einer Reiseanamnese bei entsprechenden Symptomen an die Differenzialdiagnose Poliomyelitis denken. Zudem sollte der Impfstatus u. a. von Kindern und Personen, die in Gemeinschaftsunterkünften leben (etwa Geflüchtete), überprüft und versäumte Impfungen schnell nachgeholt werden.
Quelle: Epid Bull 16/25