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Robert Koch-InstitutImpfquoten in Deutschland: Mittelprächtig

Das RKI hat seine neue Analyse zu Impfquoten in Deutschland veröffentlicht. Kinder sind grundsätzlich zwar gut geschützt, Impfserien werden aber oft zu spät oder gar nicht abgeschlossen. Als Erfolg wertet das Institut die Einführung der RSV-Prophylaxe. Bei Jugendlichen und Erwachsenen sieht die Lage eher mau aus - das RKI gibt Tipps, wie sich gegensteuern lässt.

Das RKI empfiehlt Maßnahmen, um Impflücken zu schließen. So sollten Ärzte jeden Kontakt nutzen, um den Impfstatus zu prüfen.

Berlin. Das Robert Koch-Institut (RKI) publiziert regelmäßig die Impfquoten zu den von der STIKO empfohlenen Impfungen im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter. Die Ergebnisse basieren auf zwei Datenquellen: den Auswertungen vertragsärztlicher Abrechnungsdaten der KVen und den Erhebungen zum Impfstatus in den Schuleingangsuntersuchungen der Bundesländer.

Impfquoten bei Kindern

Zwar liegen die Impfquoten bei Kindern weiter auf einem hohen Niveau, Impfserien werden aber immer noch später als empfohlen oder gar nicht abgeschlossen. Besonders kritisch sieht das RKI die Masern-Impfquote: “Beim Masern-Impfschutz gibt es weiterhin Lücken, da ein relevanter Anteil der Kinder bis zum zweiten Geburtstag die zweite Masern-Impfung nicht erhält.” In Zahlen: Zum zweiten Geburtstag fehlt noch 22 Prozent der Kinder, also mehr als jedem fünften Kind, die zweite Masern-Impfung.

Als Erfolg sieht das Institut die Einführung der Prophylaxe gegen das Respiratorische-Synzytial-Virus (RSV) im Säuglingsalter: “Mehr als die Hälfte der zwischen April und September 2024 geborenen Säuglinge war dank der Prophylaxe in ihrer ersten RSV-Saison vor dem Erreger geschützt [..]. Meldedaten zeigten in der RSV-Saison 2024/2025 bereits einen Rückgang der Krankenhausaufenthalte bei Säuglingen mit RSV um 54 Prozent im Vergleich zur Vorsaison.”

Und das, obwohl laut RKI einige Hürden zu nehmen waren: “Zwischen der STIKO-Empfehlung und Saisonbeginn lag nur wenig Zeit; anfangs gab es Herausforderungen bei der Verfügbarkeit von Nirsevimab; und es bedeutete für die Praxen einen großen logistischen Aufwand, einen halben Geburtsjahrgang gleichzeitig einzuladen”, berichtet das RKI. Trotzdem bestehe bei der RSV-Immunisierungsquote noch ein großes Steigerungspotenzial.

Impfquoten bei Jugendlichen

Zwei Impfungen stellt das RKI in den Fokus:

  • Lückenhafte Auffrischimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis (DTP) und Polio: Erstmals wurden die Impfquoten für die Auffrischimpfungen im Kindes- und Jugendalter berechnet. Die Impfquote der im Alter von 5–6 Jahren empfohlenen Auffrischimpfung gegen DTP lag 2024 bei 6-Jährigen bei nur 50 Prozent. Die für das Alter von 9–16 Jahren empfohlene Auffrischimpfung gegen DTP und Polio wurde von 57 Prozent der 15-Jährigen wahrgenommen. Bei jedem zehnten dieser Jugendlichen fehlte bei der Auffrischimpfung jedoch die Polio-Impfstoffkomponente. Nur 43 Prozent der Jugendlichen hatten sowohl die Auffrischimpfung im Kindesalter als auch die im Jugendalter erhalten. Im Hinblick auf den Nachweis von Impfstoff-abgeleiteten Polioviren im Abwasser mehrerer deutscher Städte seit Ende 2024 sowie kürzlich dem Nachweis von Polio-Wildviren vom Typ 1 im Abwasser in Hamburg sollten Impflücken dringend geschlossen werden, betont das RKI. Das Institut erinnert zudem daran, dass im Jahr 2025 bei einem bundesweiten Diphtherie-Ausbruch ein ungeimpftes Kind an respiratorischer Diphtherie starb, ebenso zwei ältere Menschen.
  • Impfung gegen HPV: Die HPV-Impfquote bei 15-jährigen Mädchen lag im Jahr 2024 bei 55 Prozent und stagniert somit seit 2022. Die HPV-Impfquote bei 15-jährigen Jungen stieg seit dem Vorjahr um zwei Prozentpunkte auf 36 Prozent und liegt damit weiterhin deutlich unter der HPV-Impfquote der Mädchen. “Demnach startet weiterhin ein Großteil der Jugendlichen ohne ausreichenden Schutz vor HPV-assoziierten Krebserkrankungen ins Erwachsenenleben”, betont das RKI.

Weitere Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen:

Impfquoten bei Erwachsenen

  • Covid-19: Bei Personen ab 60 Jahren ging die Covid-19-Impfquote im Vergleich zur Vorsaison um mehr als ein Drittel zurück und lag in der Saison 2024/2025 bei nur 14 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich auch bei Personen ab 18 Jahren mit Grunderkrankung: In der Saison 2024/2025 ließen sich nur noch 9 Prozent gegen Covid-19 impfen.
  • Die Influenza-Impfquote lag in der Saison 2024/2025 bei den über 60-Jährigen mit 34 Prozent auf dem niedrigsten Wert seit Beginn der Berichterstattung in der Saison 2008/2009, ein Zeitraum von 17 Jahren. Die Impfquote der Indikationsimpfung gegen Influenza bei Personen ab 18 Jahren mit Grunderkrankung lag in der Saison 2024/2025 bei 28 Prozent.

Auch die Imfquoten für weitere für Senioren bzw. Risikogruppen empfohlene Impfungen wie diejenigen gegen Pneumokokken und FSME sind niedrig (s. Tabelle unten). Hinweis: Bei der Impfung gegen Herpes zoster gab es kürzliche eine Änderung der Impfempfehlung: Die STIKO empfiehlt die Impfung jetzt auch bei Personen über 18 Jahren mit Risikofaktoren. Diese Änderung ist in der Tabelle unten noch nicht erfasst.

Impfquoten bei Schwangeren

  • Pertussis: Die Impfung gegen Keuchhusten wird seit 2020 allen Schwangeren empfohlen. Im Jahr 2024 setzte die Pertussis-Impfquote bei Schwangeren ihren Anstieg weiter fort, von 34 Prozent bei Einführung auf nun 51 Prozent.
  • Influenza: Die saisonale Influenza-Impfung wird seit 2010 allen Frauen empfohlen, die in einer Influenza-Saison schwanger sind. In der Saison 2024/2025 waren bundesweit nur 23 Prozent aller während der Influenza-Saison Schwangeren gegen Influenza geimpft. Die Influenza-Impfquote bei Schwangeren setzte damit den positiven Trend der vergangenen zehn Jahre fort, auch wenn der vorläufige Höchstwert von 24 Prozent während der Corona-Pandemie (2020/2021) noch nicht wieder erreicht wurde.

Quelle: Epid Bull 50/25

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