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HonorarverhandlungenÄrzte fordern deutliches Plus

Personal, Miete, Nebenkosten: Eine Praxis zu führen, kostet Geld. Daran erinnern Hausärztinnen- und Hausärzteverband und Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen zum Start der Honorarverhandlungen. Um die "explodierenden Kosten" abzufedern, müsse der Orientierungswert um mindestens 7 Prozent steigen. Die Verhandlungen dürften zäh werden.

Wie schnell finden Kassen und Ärzte dieses Jahr zueinander? Am Dienstag starten die Honorarverhandlungen.

Berlin. Zum Start der Honorarverhandlungen zwischen GKV-Spitzenverband und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) fordern der Hausärztinnen- und Hausärzteverband (HÄV) sowie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ) eine Anhebung des Orientierungswertes um mindestens 7 Prozent. Die Einnahmen hielten „längst nicht mehr Schritt mit den explodierenden Kosten“, teilten die Verbandsspitzen am Donnerstag (14. August) mit. Dieser „wirtschaftlichen Schieflage“ müsse der Orientierungswert endlich Rechnung tragen, so BVKJ-Präsident Dr. Michael Hubmann und die Bundesvorsitzenden des HÄV, Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier.

Am Dienstag (19. August) werden Kassen und KBV ihre jährlichen Verhandlungen aufnehmen. Bereits seit Wochen laufen auf der Arbeitsebene die vorbereitenden Beratungen von KBV und GKV-Spitzenverband, erklärt die KBV.

“Teams verdienen anständige Bezahlung”

Im Vorfeld der ersten Verhandlungsrunde erinnern sowohl BVKJ und HÄV als auch KBV an die gestiegenen Praxiskosten. „Eine Praxis zu führen, kostet Geld. Unsere Teams verdienen es, anständig bezahlt zu werden. Gleichzeitig steigen die Miet- und Energiekosten rasant an“, erinnern Buhlinger-Göpfarth und Beier. „Wenn unsere Vergütung da nicht mitzieht, wird es immer unattraktiver, eine Praxis zu gründen oder zu übernehmen.“

Haus- und Kinderärzte verweisen auf Analysen des Statistischen Bundesamtes. Danach sei der Reinertrag in Hausarztpraxen von 2022 auf 2023 um fast sechs Prozent gesunken. Ursache seien neben wachsenden Aufwendungen für Miete und Nebenkosten vor allem die stark gestiegenen Personalkosten. Diese sind den Verbänden zufolge in den Jahren von 2019 bis 2022 um fast 25 Prozent gestiegen.

Auch KBV-Chef Gassen sagte am Donnerstag (14. August): „Wer den Menschen im Land eine gute medizinische Versorgung bieten will, muss die Praxen stärken.“ Im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen hätten die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten bisher keinen Inflationsausgleich erhalten, was zu realen Einkommensverlusten geführt habe. Die Oberarztgehälter in den Krankenhäusern seien im vorigen Jahr im Schnitt um 6,2 Prozent angehoben worden. „Diese Steigerung muss in die Festlegung des Orientierungswertes für 2026 einfließen.“

Personalkosten werden “live” berücksichtigt

Im Mittelpunkt der Verhandlungen steht die Anpassung des Orientierungswertes an die gestiegenen Kosten und Investitionen der Praxen. Der aktuelle Orientierungswert für das laufende Jahr 2025 beträgt 12,3934 Cent.

Bei der Anwendung der – gesetzlich vorgeschriebenen – Anpassungsfaktoren wird jeweils die Kostenentwicklung der Vorjahre betrachtet. Für den Orientierungswert 2026 werden somit die Veränderungen der Kosten des Jahres 2024 gegenüber dem Jahr 2023 berücksichtigt. Neu seit vorigem Jahr ist, dass bei den Personalkosten aktuelle Daten herangezogen werden dürfen. So fließen die Tarifsteigerungen für Medizinische Fachangestellte für das Jahr 2025 in die Anpassung des Orientierungswertes für 2026 ein.

Harte Verhandlungen erwartet

Dass es zu einer schnellen Einigung kommt, ist unwahrscheinlich. Gassen erwartet angesichts der angespannten Finanzlage in der GKV “harte, aber faire Verhandlungen”. Forderungen nach einer Nullrunde, wie zuletzt von der Techniker Krankenkasse (TK) verkündet, erteilte er eine klare Absage.

Wie auch BVKJ und HÄV hatte der Virchowbund vor einigen Tagen eine Steigerung von mindestens 7 Prozent angemahnt.

BVKJ-Präsident Hubmann und KBV-Chef Gassen erinnerten unabhängig voneinander daran, dass die ambulante Versorgung nicht der Kostentreiber des Gesundheitssystems sei. “Im Gegenteil stellt sie einen hocheffizienten und kostensparenden Baustein der medizinischen Grundversorgung dar”, so Hubmann. “Wenn die Kassen meinen, weiterhin die Existenzgrundlage der Arztpraxen sukzessive zerstören zu können, oder gar mit Nullrunden drohen, werden die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen mit den Füßen abstimmen und sich aus der Patientenversorgung verabschieden.”

Aktuell werden in den Praxen laut KBV rund 95 Prozent aller Behandlungsfälle für gerade mal 16 Prozent der GKV-Gesamtausgaben versorgt.

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