Berlin. Das Forum Hausärztinnen im Hausärztinnen- und Hausärzteverband hat ein neues Sprecherinnen-Trio. Neben der bereits amtierenden Sprecherin Dr. Nadja Jesswein (Niedersachsen) wurden Dr. Andrea Morawe (Sachsen-Anhalt) und Dr. Melanie Rose (Westfalen-Lippe) in das Amt gewählt. Das berichtete Jesswein vor den rund 120 Delegierten des Verbandes, die am Freitag (19. September) ihre Beratungen beim 46. Hausärztinnen- und Hausärztetag fortsetzten.
Bisher hatte Jesswein das Forum gemeinsam mit Dr. Susanne Bublitz (Baden-Württemberg) und Laura Dalhaus (Westfalen-Lippe) nach außen vertreten.
Lob für gut vorbereitete Debatte
Jesswein lobte in ihrem Rückblick die „wunderbare und sehr gut vorbereitete Debatte“ zur Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, die der Deutsche Ärztetag im Mai geführt hatte. Das Forum war hier federführend in die Vorbereitung eingebunden.
Das Forum werde sich auch weiterhin dafür einsetzen, die weibliche Perspektive zu stärken, so Jesswein.
Zwei Anträge zu besserer Versorgung in Menopause abgestimmt
Auf dem Hausärztinnen- und Hausärztetag haben sie dafür zwei Anträge eingebracht, die die Delegierten einstimmig verabschiedet haben. Sie fordern eine verbesserte Versorgung während der Menopause. Unter anderem sollte eine „standardisierte, interdisziplinäre Menopause-Strategie unter hausärztlicher Steuerung“ entwickelt werden, die auch in die HZV-Verträge Eingang finden sollte. Das IHF soll hierbei beratend tätig werden.
Der Abstimmung vorausgegangen war eine kurze, aber kontroverse Debatte, in der die Frage laut wurde, ob die Hormonumstellung der Wechseljahre mit den Anträgen zu sehr in die Nähe einer Krankheit gerückt würde. Zahlreiche Rednerinnen betonten schließlich das große Leid betroffener Frauen: Auch wenn nicht jede Frau gleichermaßen von Symptomen betroffen sei, könnten diese gravierend sein und sich deutlich auf Lebensqualität und Erwerbsleben auswirken.
Letztlich sprach sich die Mehrheit der Rednerinnen und Redner dafür aus, dass der Antrag vor allem ein politisches Signal senden soll, dass es gerade bei den verschiedenen Symptomen der Menopause wichtig ist, dass Hausärztinnen und Hausärzte bei diesem Beratungsanlass die Behandlung koordinieren und so ggf. auch unnötige Überweisungen und Therapien verhindern können.