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ImpfempfehlungenSTIKO empfiehlt Herpes-zoster-Impfung bei Vorerkrankung ab 18 Jahren

Die Ständige Impfkommission passt ihre Indikationsimpfempfehlung an und rät zur Impfung mit dem Totimpfstoff gegen Herpes zoster jetzt auch bei Personen über 18 Jahren mit Risikofaktoren. Dabei stellt sie klar: Leichte oder unkomplizierte Formen chronischer Erkrankungen sind nicht von der Empfehlung umfasst.

Die Impfung mit dem Totimpfstoff gegen Herpes zoster erfolgt durch zwei Impfstoffdosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten.

Berlin. Bisher hat die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung mit dem Herpes-zoster-Subunit-Totimpfstoff (Shingrix®) für Menschen ab 60 Jahren und bei Menschen mit Risikofaktoren ab 50 Jahren empfohlen. Nun hat die Kommission die aktuelle Evidenzlage evaluiert und rät jetzt bei Menschen mit Risikofaktoren bereits ab 18 Jahren zur Impfung.

  • Für immunsupprimierte Personen,
  • für Personen mit Autoimmunerkrankungen sowie
  • für Personen mit schweren Ausprägungen von spezifischen chronischen Grunderkrankungen

besteht laut STIKO unabhängig vom Alter ein erhöhtes Risiko, an HZ zu erkranken. “Im Vergleich zu Immungesunden haben diese Personen ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe sowie für HZ-Rezidive und Folgeerkrankungen wie post-herpetische Neuralgie (PHN)”, heißt es in der Begründung zu der neuen Empfehlung. Durch die Indikationserweiterung könne die Häufigkeit dieser Komplikationen und Folgeerkrankungen reduziert werden.

Im Einzelnen nennt die STIKO Personen mit bzw. nach (s. auch Kasten unten):

  • Hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT),
  • zellbasierten Therapien,
  • solider Organtransplantation,
  • immunsuppressiver Medikation (z.B. Rituximab, Januskinase-(JAK-)Inhibitoren, Anifrolumab, zytostatischer Chemotherapie),
  • malignen neoplastischen Krankheiten,
  • HIV-Infektion,
  • rheumatoider Arthritis,
  • systemischem Lupus erythematodes,
  • chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen,
  • COPD oder Asthma,
  • chronischer Niereninsuffizienz,
  • Diabetes mellitus.

Empfehlung gilt nicht bei unkomplizierter Grunderkrankung

Die STIKO weist darauf hin, dass die Indikationsgruppen der Empfehlung in Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Erkrankung ein unterschiedlich hohes Risiko aufweisen, an HZ zu erkranken. “Am höchsten ist das Risiko bei Personen mit angeborener oder erworbener Immundefizienz (z.B. Patientinnen und Patienten nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation sowie bei Personen mit bestimmten Autoimmunerkrankungen (z. B. systemischer Lupus erythematodes) oder deren Therapien (z.B. Rituximab).”

Aber auch bei Personen mit schweren Ausprägungen von chronischen Grunderkrankungen (z.B. chronische Nierenerkrankung, Diabetes mellitus) sei das Risiko im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöht. Insbesondere in dieser Personengruppe profitieren nach Einschätzung der STIKO vor allem diejenigen, deren Grunderkrankung nicht gut kontrolliert ist oder die aufgrund einer Multimorbidität besonders HZ-gefährdet sind.

Die STIKO stellt klar, dass leichte oder unkomplizierte bzw. medikamentös gut kontrollierte Formen chronischer Erkrankungen bei Personen zwischen 18 und 59 Jahren nicht mit einem deutlich erhöhten HZ-Risiko verknüpft und daher nicht von der Empfehlung umfasst sind.

Zwei Studien analysiert

Die Sicherheit und Wirksamkeit des HZ-Totimpfstoffs sei in zwei randomisierten klinischen Placebo-kontrollierten Studien bei schwer immundefizienten Personen (Menschen nach HSZT sowie Patientinnen und Patienten mit bösartigen hämatologischen Erkrankungen) nachgewiesen worden. “In der gepoolten Analyse zeigte sich in einem medianen Beobachtungszeitraum von 21 Monaten nach Abschluss der Impfserie eine Wirksamkeit von 68,2 Prozent zum Schutz vor HZ”, berichtet die Impfkommission.

Auch bei Menschen mit anderen Formen der Immundefizienz habe die Impfung eine robuste humorale und zelluläre Immunantwort induziert, die mehr als 12 Monate persistierte. “Nach bisher vorliegenden Ergebnissen aus Beobachtungsstudien bei Immungesunden besteht eine Schutzdauer bis mindestens 10 Jahre nach Impfung.”

“Reaktogen, aber insgesamt gut verträglich”

Zu den Nebenwirkungen heißt es: “Die Impfung zeigt zwar eine erhöhte Reaktogenität, wird darüber hinaus jedoch gut vertragen. Abgesehen von einem möglicherweise geringgradig erhöhten Risiko eines Guillain-Barré-Syndroms (GBS) von 3 Fällen pro 1 Million verabreichter Impfstoffdosen gibt es keine Hinweise für weitere schwerwiegende unerwünschte Wirkungen.”

Basierend auf den Nachweisen zur Wirksamkeit und Sicherheit in randomisierten klinischen Studien bei besonders vulnerablen Personengruppen mit z.T. stark eingeschränktem Immunsystem könne angenommen werden, dass der Impfstoff auch bei Personen mit schweren Ausprägungen von chronischen Grunderkrankungen sicher und wirksam ist.”

STIKO appelliert auch an Hausärzte

Um den Nutzen der HZ-Impfung für besonders gefährdete Personen voll auszuschöpfen, sei es dringend erforderlich, die Akzeptanz und Umsetzung der HZ-Impfung zu stärken. “Eine zentrale Rolle kommen hierbei den behandelnden Fach- und Hausärzten sowie Fach- und Hausärztinnen zu”, appelliert die STIKO.

red

Quelle: Epid Bull 45/25

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