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Editorial HAEP 16/25Daher sind die Pläne zu Apotheken gefährlich

Die jüngsten Pläne aus dem Gesundheitsministerium entbehren nicht einer gewissen Ironie: Ausgerechnet am Tag der Patientensicherheit (16. September) macht Ministerin Nina Warken (CDU) ihre Ideen zur Stärkung der Apotheken und Entlastung der Arztpraxen bekannt, die die Sicherheit der Patientinnen und Patienten gefährden könnten.

So kündigte die Ministerin unter anderem an, dass Apotheken künftig bestimmte verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne ärztliche Verordnung abgeben dürfen (s. Artikel “Apothekenpläne sind ‘Gefahr für die Patientensicherheit’“)). Als Beispiel nannte sie auf dem Deutschen Apothekertag, wenn chronisch kranke Menschen dringend ein Medikament brauchen und die Langzeitanwendung bekannt ist. Aber auch bei unkomplizierten Erkrankungen wie einem einfachen Harnwegsinfekt soll dies den Apotheken ermöglicht werden.

Nicht nur der Hausärztinnen- und Hausärzteverband sieht hier die “rote Linie” als überschritten an und fordert vehement, sofort die Notbremse zu ziehen. Für diese Aufgaben brauche es ein Medizinstudium, betonen die Bundesvorsitzenden Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier. Und eine leichte von einer schweren Erkrankung zu unterscheiden, setze eine ärztliche Untersuchung voraus.

Aber auch vor dem Hintergrund anderer Ziele der Bundesregierung mutet der Apothekenrettungsplan ironisch an: So ist die finanzielle Stabilisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung derzeit oberstes Ziel der Ministerin. Würde aber die gesetzliche Trennung von Verschreibung und Abgabe bei Arzneimitteln aufgehoben, entstünden dadurch Anreize für Apotheken eher hochpreisige Medikamente abzugeben, weil sie einen prozentualen Zuschlag auf den Einkaufspreis erhalten. Folglich würde das die Kosten für die GKV wohl eher in die Höhe treiben.

Ebenso ergeben die Apothekenpläne in Verbindung mit dem im Koalitionsvertrag verankerten Primärarztsystem keinen Sinn: Wer ein Primärarztsystem einführen will, bekennt sich zu mehr Koordination der Patientenströme in Gesundheitsfragen. Eine zusätzliche Anlaufstelle für eigentlich ärztliche Aufgaben in der Apotheke zerstückelt hingegen die Versorgung und führt damit nur noch zu mehr Chaos.

Warum gestalten Sie die Rahmenbedingungen für Hausarztpraxen nicht lieber so, dass hier eine koordinierte Versorgung mit wirklicher Entlastung durch dafür qualifiziertes Praxispersonal wie VERAH und PCM in der Fläche realisierbar wird, Frau Warken?

Fragt sich

Johanna Dielmann-von Berg

Chefredakteurin Hausärztliche Praxis

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