Weniger Fleisch, mehr Bewegung: Ohne zusätzliche Klima-Argumente stoßen solche Empfehlungen bei Patientinnen und Patienten auf größere Akzeptanz. Das zeigt eine Studie der Universitätsmedizin Halle und der Universität Heidelberg. Beteiligt haben sich hieran fast 1.500 Personen aus fünf Bundesländern.
Ihnen wurden digital jeweils drei Szenarien vorgestellt: Ein Szenario konzentrierte sich ausschließlich auf den persönlichen gesundheitlichen Nutzen durch Ernährung und Bewegung. In einer zweiten Version des fiktiven Gesprächs ging es zusätzlich um Vorteile fürs Klima. Ein drittes Szenario wies außerdem auf gesundheitliche Risiken des Klimawandels wie Hitzewellen hin.
Die ärztliche Beratung, die sich ausschließlich auf die persönliche Gesundheit bezog, erhielt mit durchschnittlich 4,09 von 5 Punkten die höchste Akzeptanz. Ratschläge, die zusätzlich Klimavorteile und -risiken erwähnten, wurden mit 3,5 Punkten bewertet und lagen damit knapp hinter dem Szenario, in dem nur der positive Effekt für das Klima erwähnt war.
Die Unterschiede waren besonders ausgeprägt bei Personen, die dem Klimawandel skeptisch gegenüberstehen oder sich politisch rechts verorten. Bei diesen Gruppen führten Klimabotschaften zu einer deutlich geringeren Akzeptanz der ärztlichen Empfehlungen.
Fazit für die Praxis: In der Beratung zu einem gesünderen Lebensstil muss der Klimawandel nicht explizit als Argument genannt werden – auch wenn die planetare Gesundheit von solchen Umstellungen mitprofitiert.
Quelle: doi 10.1016/S2542-5196(25)00110-X