Berlin. Die Gematik hat ein erstes Verfahren zugelassen, mit dem sich Versicherte für die Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen identifizieren können: Bei Nect Ident mit ePass benötigen Nutzende dem Anbieter zufolge lediglich ihren Ausweis und können über ein Selfie bestätigen, dass sie die legitime Person sind. Eine PIN ist nicht notwendig.
Die Freigabe durch die Gematik greift mit sofortiger Wirkung, wie Nect Anfang August mitgeteilt hat. Im ersten Schritt dient Nect zur Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK), konkret für eGK-Freischaltung und PIN-Ausgabe, sowie zur Nutzung der Online-Geschäftsstellen der Krankenkassen. „In den kommenden Monaten wird zudem auch die Erstellung der GesundheitsID für den Zugang zur ePA, eRezept und weiteren Leistungen wie dem TI-Messenger vorbereitet“, heißt es.
Seit das Video-Ident-Verfahren im August 2022 aufgrund von Sicherheitsbedenken zur Nutzung in der Telematikinfrastruktur (TI) verboten wurde, war die eID des deutschen Personalausweises das vorrangige Identifizierungsmittel auf dem Weg zur eigenen GesundheitsID, die quasi als digitale Version der Gesundheitskarte fungiert. Laut Nect können die eID des Personalausweises jedoch nur rund 25 Prozent der Versicherten nutzen, weil sie beispielsweise die nötige PIN verloren oder noch nicht freigeschaltet haben oder schlichtweg nicht über ein deutsches Ausweisdokument verfügen.
Nect kann dem Anbieter zufolge mit Personalausweisen aus allen EU-Ländern und Reisepässen aus über 180 Ländern genutzt werden.