Die Parteien haben ihren Segen gegeben. Nun liegt der Koalitionsvertrag vor – mit einem achtseitigen Gesundheitskapitel, aus dem ein klarer Reformwille herauszulesen ist (s. Artikel “Das plant die GroKo für Praxen“).
Wir begrüßen es sehr, dass die Koalitionäre im Sinne einer möglichst zielgerichteten Versorgung auf ein verbindliches Primärarztsystem bei freier Arztwahl durch Haus- und Kinderärzte in der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) und im Kollektivvertrag setzen.
Jetzt gilt es, die Details auszugestalten. Es gibt auf der einen Seite das KV-System, das seit eh und je sehr weit von Reformbereitschaft und zukunftsweisenden Konzepten entfernt ist. Daran wird sich wahrscheinlich auch künftig nichts ändern. Vielmehr beeilte sich der KBV-Vorstand zu beklagen, dass eine solche Reform kaum umsetzbar sei. Das klingt ehrlich gesagt eher nach Resignation im Vorfeld als nach einer pragmatischen Suche nach tragfähigen Lösungen.
Auf der anderen Seite haben wir die HZV-Verträge und mit ihnen ein Erfolgsmodell, das bereits von zehn Millionen Menschen genutzt wird (s. Artikel “10 Millionen Mal ‘Ja’ zur HZV“, HÄP 08/25). Es ist fest in unserem Gesundheitssystem verankert, seine Effizienz ist wissenschaftlich belegt – und unnötige Arztkontakte werden vermieden. Wir müssen also keine neuen Konzepte entwickeln, sondern nur Bewährtes ausbauen.
Mit kollegialen Grüßen
Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier,
Bundesvorsitzende und Bundesvorsitzender Hausärztinnen- und Hausärzteverband