Düsseldorf. 2024 und 2025 sind durch die Europäische Arzneimittel Agentur EMA zwei Impfstoffe gegen das durch Mücken übertragene Chikungunya-Virus zugelassen worden: Der adjuvantierte Totimpfstoff Vimkunya® und der attenuierte Lebendimpfstoff Ixchiq®.
Seit Mai 2025 darf Ixchiq® aufgrund des Auftretens von 19 schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen (Stand 2. Mai 2025) nicht bei Erwachsenen ab 65 Jahren und nicht bei immunsupprimierten oder immungeschwächten Personen angewendet werden (“Hausärztliche Praxis” berichtete). Eine EU-weite Überprüfung läuft aktuell.
Daran erinnert die Deutsche Fachgesellschaft für Reisemedizin (DFR), die nun erstmals Empfehlungen für die Praxis veröffentlicht hat: Die DFR rät Haus-, Reise- und Arbeitsmedizinern zur Beratung ihrer Patienten:
- Die Impfung gegen Chikungunya mit einem der verfügbaren Impfstoffe sollte bei Reisen in Endemiegebiete entsprechend der Zulassung erwogen werden.
- Bei Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete und/oder bei Langzeit- und wiederholten Aufenthalten in Ausbruchs- oder Endemiegebieten sollte die Impfung empfohlen werden.
Zur Impfung kann verwendet werden der
- Totimpfstoff Vimkunya® ab 12 Jahren oder
- Lebendimpfstoff Ixchiq® von 12 bis 64 Jahren – nicht bei potentieller/manifester Immunsuppression.
Eine Stellungnahme der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur allgemeinen Anwendung der Impfstoffe steht derzeit noch aus.
Hinsichtlich der Immunantwort zeigten sich in klinischen Studien für beide Impfstoffe schützende Antikörpertiter bei den allermeisten Geimpften. „Direkte klinische Wirksamkeitsdaten liegen für beide Impfstoffe aktuell noch nicht vor – die Schutzwirkung wurde über festgelegte Schwellenwerte für neutralisierende Antikörpertiter abgeleitet“, erklärt Dr. Markus Frühwein, Vizepräsident der DFR und Facharzt für Allgemein- und Tropenmedizin in München.
red