Berlin. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt erstmals eine Impfung gegen Chikungunya als Reiseimpfung:
- Die Impfung wird Reisenden ab 12 Jahren empfohlen, die in Gebiete mit aktuellem Chikungunya-Ausbruch reisen. “Mit Stand Juni 2025 gibt es Ausbruchsgeschehen in den Länder bzw. Inseln Bolivien, Kenia, Madagaskar, Mauritius, Mayotte, La Réunion, Somalia und Sri Lanka”, schreibt das Robert Koch-Institut dazu [1].
- Die Impfung ist außerdem empfohlen bei geplanten längeren Aufenthalten (länger als 4 Wochen) oder wiederholten Kurzzeitreisen in Endemiegebiete, sofern zusätzlich ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe besteht – etwa bei Personen ab 60 Jahren oder bei schweren internistischen Grunderkrankungen. Endemiegebiete sind die tropischen und subtropischen Regionen, vor allem in Afrika, Asien und in den Regionen des Pazifischen Ozeans.
Zudem wird die Impfung als berufliche Indikation Personen empfohlen, die im Rahmen ihrer Tätigkeit gezielt mit Chikungunya-Viren arbeiten (z. B. in Laboren oder Forschungseinrichtungen). Bei Personen, die aufgrund eines beruflichen Aufenthaltes in Endemiegebieten eine erhöhte Exposition haben (z.B. Entomologen, im Feld arbeitende Medizinerinnen und Mediziner, Militärangehörige), kann gleichfalls auch ohne eine Vorerkrankung eine Impfindikation erwogen werden.
Derzeit stehen zwei verschiedene Impfstoffe gegen Chikungunya zur Verfügung:
- Der Totimpfstoff Vimkunya® wird von der STIKO für alle Personen ab 12 Jahren empfohlen,
- der attenuierte Lebendimpfstoff Ixchiq® soll nur im Alter von 12 bis 59 Jahren und weder bei Immundefizienz noch in der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden. Die Vakzine wird derzeit durch die europäische Arzneimittelbehörde überprüft (mehr dazu: www.hausarzt.link/Mq2Hf).
Die Impfung erfolgt bei beiden Impfstoffen mit einer Impfstoffdosis. Ob eine Auffrischimpfung nötig ist, sei derzeit noch unklar.
“Die Erkrankung ist bislang bei deutschen Reiserückkehrern sehr selten. Das allgemeine Risiko bei Reisen in Endemiegebiete ist als gering einzustufen, steigt aber entscheidend bei einer Reise in ein aktuelles Ausbruchsgebiet”, bilanziert das RKI.
Künftig wird sich das aber wohl ändern: Die Übeträgermücke Aedes albopticus ist mittlerweile auch in bestimmten Regionen Deutschlands heimisch. Erst kürzlich wurde eine autochthone Chikungunya-Infektion im Elsass nahe der deutschen Grenze gemeldet (Hausärztliche Praxis berichtete)
red
Quelle: 1. Epid Bull 28/25