Mit der Corona-Impfung ist nicht zuletzt das Impfstoff-Management in der Praxis neu in den Fokus gerückt. Denn abseits der Kühlung, Lagerung und Anwendung von mRNA- und Vektorimpfstoffen gilt es auch bei den “gewöhnlichen” Impfstoffen allerhand zu beachten, wie Iris Schluckebier in ihrem Seminar beim Institut für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IHF) erinnert hat. Dabei erläuterte sie gängige Fragen aus dem Praxisalltag.
Wie kann ich mir merken, was Lebendimpfstoffe sind?
Für die üblichen Lebendimpfstoffe hilft eine Eselsbrücke: “Mama mag Rosen vom gelb-roten Typ” – gebildet aus den Anfangsbuchstaben von Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Gelbfieber, Rota-Virus, Typhoral.
Können Lebend- und Totimpfstoffe am gleichen Tag verimpft werden?
Ja – dann allerdings in beide Arme, also beispielsweise die Lebendimpfung in den rechten, die Totimpfung in den linken Arm. Zwischen zwei Lebendimpfungen jedoch müssen mindestens vier Wochen liegen!
Wie sind Impfstoffe zu lagern?
Grundsätzlich gilt: Impfstoffe müssen – ganz gleich, ob Lebend- oder Totimpfstoff – ohne Unterbrechung der Kühlkette gelagert werden. Zu empfehlen ist eine lückenlose, genaue Aufzeichnung der Temperatur – etwa über ein USB-Thermometer.
Dann könnte im seltenen Fall bei minimalen Schwankungen von unter 60 Minuten bei RKI oder PEI angefragt werden, ob eine Weiterverwendung möglich ist.
Impfstoffe müssen übrigens in der Originalverpackung gelagert werden, ohne an der Wand des Kühlschranks anzustoßen.
Welche Zeitabstände sind vor einer Op einzuhalten?
Eine Totimpfung kann zwei bis drei Tage vor einem Eingriff gegeben werden, hier ist kein größerer zeitlicher Abstand einzuhalten. Anders sieht es bei Lebendimpfungen aus: Hier sind laut STIKO vier Wochen abzuwarten. Not-Operationen sind eine Ausnahme.