Berlin. Kommt es während einer Behandlung mit einem Gerinnungshemmer zu einer lebensbedrohlichen oder nicht kontrollierbaren Blutung, muss die Wirkung des Antikoagulans so schnell wie möglich aufgehoben werden, erklärt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Für die Antikoagulation mit Rivaroxaban oder Apixaban stehe seit 2019 der Wirkstoff Andexanet alfa zur Verfügung.
Vergleichbare Studiendaten fehlten
Seinerzeit lagen große Hoffnungen auf dem Mittel, es lagen jedoch keine vergleichbaren Studiendaten vor. Deshalb kam der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) zu dem befristeten Beschluss: Zusatznutzen nicht belegt.
Nun liegen aussagekräftigere Daten vor. Die im Auftrag der europäischen Zulassungsbehörde (EMA) veranlasste Studie hat ergeben, dass der Nutzen von Andexanet alfa gegenüber der Vergleichstherapie geringer ist.
Teils erhebliche Schäden
Außerdem, so das IQWiG weiter, hätten sich bei mehreren schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Herzerkrankungen, thrombotische Ereignisse und ischämischer Schlaganfall Anhaltspunkte für einen höheren Schaden – teils erheblichen Ausmaßes – gezeigt.
“Bei diesen Nebenwirkungen steht die Patientenrelevanz außer Frage”, so Daniela Preukschat, Bereichsleiterin im IQWiG-Ressort Arzneimittelbewertung. Preukschat: “Damit bleibt nur der Schluss, dass Andexanet alfa bei intrazerebralen Blutungen einen geringeren Nutzen hat als die Standardbehandlung.” red
Tipp: Weitere Informationen gibt es unter: IQWiG Andexanet alfa