PMR: Eine Erkrankung mit Fallstricken
Die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung jenseits des 60. Lebensjahres ist die Polymyalgia rheumatica (PMR), unter 45 Jahren kommt die Erkrankung so gut wie nie vor. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Initial fühlt sich der Patient schwer krank. Der hohe Leidensdruck und die mögliche Assoziation mit einer Riesenzellarteriitis (RZA), die zur Erblindung führen kann, erfordern eine rasche Diagnosestellung. 40-60 Prozent der Patienten mit einer RZA haben eine PMR und 20 Prozent der Patienten mit einer PMR leiden an einer RZA. Typischerweise sind die Werte für BSG und CRP stark erhöht. Das rasche Ansprechen auf Glucokortikoide beweist die Diagnose PMR, bei Nicht-Ansprechen auf Glucokortikoide muss man von einer Fehldiagnose ausgehen. Bei fehlenden Hinweisen für eine RZA wird heute eine deutlich niedrigere Prednisolon-Startdosis, nämlich 10 -20 bis maximal 25 mg täglich empfohlen.
Sinn und Zweck des Praxis Update (12.-13.6.2015 in Berlin) war es, diese Fülle an neuen Daten zu „destillieren“ und daraus konkrete Handlungsempfehlungen für den hausärztlichen Alltag abzuleiten.