An extrem heißen Tagen können Kühlwesten kurzfristig für Abkühlung sorgen und eignen sich unter Beachtung der Hygiene auch für den Einsatz im Gesundheitswesen. Der Kühleffekt ist allerdings sehr unterschiedlich, und die Westen stellen nicht für alle im Praxisteam die optimale Lösung dar. Zu diesem Ergebnis kommt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).
Im Auftrag der BGW hatten mehrere unabhängige Institute insgesamt zehn Modelle von Kühlwesten etwa auf Schadstoffe geprüft. Zudem bewerteten Pflegekräfte und Fachpersonen aus dem Gesundheitswesen Praxistauglichkeit, Handhabung und Tragekomfort.
Insgesamt schneiden die Kühlwesten mit Testergebnissen zwischen 2,0 und 3,4 alle gut bis befriedigend ab. Bei den einzelnen Bewertungskriterien gibt es zum Teil aber große Unterschiede. Zum Beispiel variiert die maximale Kühlleistung um bis zu 300 Prozent.
Ab 26 °C Raumtemperatur müssen Arbeitgebende Maßnahmen prüfen, um negative Auswirkungen für ihre Beschäftigten zu reduzieren. Kühlwesten könnten laut BGW eine mögliche Übergangslösung vor größeren Investitionen zum Beispiel in die Gebäudeinfrastruktur sein.
Vor der Beschaffung ist jedoch die Infrastruktur zu prüfen, rät die BGW: PCM-Kühlwesten, die im Kühl- oder Gefrierschrank aktiviert werden, erfordern eine ausreichende Anzahl an Geräten. Verdunstungswesten hingegen benötigen Platz zum Aufhängen und Trocknen sowie Wasserwannen für die Aktivierung.
Tipp für die Praxis: Aufgrund der verschiedenen Handhabungen und des nicht immer als angenehm empfundenen Tragekomforts sollten Mitarbeitende “unbedingt in den Auswahlprozess einbezogen werden”, rät die BGW.