„Ohne Veränderungen im Denken und Verhalten ist der Gewichtsverlust nicht von Dauer“, betont Dr. Manuel Magistro. Nicht nur in seiner Hausarztpraxis sind die Anfragen zu den Abnehmspritzen stark gestiegen, wird wird beim Hausärztinnen- und Hausärztetag in Stuttgart deutlich. Dabei sind Medikamente erst die vierte Therapiestufe bei Adipositas, erinnert er. Zuerst komme die Ernährungsumstellung, ergänzt durch mehr Bewegung.
Hier hat der Allgemein- und Ernährungsmediziner für MFA praktische Tipps zur Beratung von Patientinnen und Patienten parat:
1. Mahlzeiten reduzieren
Statt sechs besser nur drei Mahlzeiten am Tag. Denn durch ständiges Snacken bleiben die Insulinspiegel hoch, was den Fettabbau blockiert. „Auch wer zu viel außer Haus ist, snackt häufiger und auf Dauer geht so die Mahlzeitenstruktur verloren.“
2. Kleinere Teller wählen
Meist werde das Essen intuitiv nach der Tellergröße dosiert und nicht nach dem Hunger. Die Energiezufuhr liegt damit schnell über dem Bedarf.
3. Weniger verarbeitete Lebensmittel
Fertigprodukte haben meist eine hohe Energiedichte. Das Sättigungsgefühl tritt aber erst ein, wenn das obere Drittel des Magens erreicht ist. „Eine gesunde Ernährung besteht daher aus volumenreichen und energiearmen Lebensmitteln – also lieber Kartoffel statt Pommes“, erklärt Magistro.
4. Energiedichte sichtbar machen
Oft helfe es, den Patientinnen und Patienten zu zeigen, wie viel Energie in einzelnen Produkten steckt. „Füllen Sie zum Beispiel in eine leere 750ml Flasche Volvic Tee 10 Zuckerwürfel.“
5. Light-Getränke sind keine -Alternative
Damit Insulin ausgeschüttet wird, reicht allein süßer Geschmack, weist Magistro auf Studien hin. Zudem würden Menschen so nicht vom süßen Geschmack entwöhnt.
6. Wasser statt Sodas
Oft unterschätzt werde, wie viel Energie in Sodas, Säften und Smoothies steckt. Wem Wasser zu fad schmecke, solle besser Beeren oder Zitrone ins Wasser geben als zu Sodas und Säften greifen.
„Obst ist zum Essen da, nicht zum Trinken“, rät Magistro. Denn als Smoothie nehme man gepresst gleich mehrere Früchte zu sich, dieselbe Menge würde man nicht essen. Grundsätzlich seien etwa Beeren, Zitrusfrüchte, grüne Äpfel besser als etwa Banane oder Traube (s. Ernährungspyramide).