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Ernährung7 leichte Tricks zum Abnehmen

Viele Praxisteams werden derzeit mit Anfragen zu Abnehmspritzen überhäuft. Dabei kommen diese nur für manche Menschen infrage und wichtige Verhaltensänderungen geraten ins Hintertreffen. Sieben Tipps, wie Hausarztpatientinnen und -patienten gut Gewicht verlieren.

Durch ständiges Snacken bleibt der Insulinspiegel hoch.

„Ohne Veränderungen im Denken und Verhalten ist der Gewichtsverlust nicht von Dauer“, betont Dr. Manuel Magistro. Nicht nur in seiner Hausarztpraxis sind die Anfragen zu den Abnehmspritzen stark gestiegen, wird wird beim Hausärztinnen- und Hausärztetag in Stuttgart deutlich. Dabei sind Medikamente erst die vierte Therapiestufe bei Adipositas, erinnert er. Zuerst komme die Ernährungsumstellung, ergänzt durch mehr Bewegung.

Hier hat der Allgemein- und Ernährungsmediziner für MFA praktische Tipps zur Beratung von Patientinnen und Patienten parat:

1. Mahlzeiten reduzieren

Statt sechs besser nur drei Mahlzeiten am Tag. Denn durch ständiges Snacken bleiben die Insulinspiegel hoch, was den Fettabbau blockiert. „Auch wer zu viel außer Haus ist, snackt häufiger und auf Dauer geht so die Mahlzeitenstruktur verloren.“

2. Kleinere Teller wählen

Meist werde das Essen intuitiv nach der Tellergröße dosiert und nicht nach dem Hunger. Die Energiezufuhr liegt damit schnell über dem Bedarf.

3. Weniger verarbeitete Lebensmittel

Fertigprodukte haben meist eine hohe Energiedichte. Das Sättigungsgefühl tritt aber erst ein, wenn das obere Drittel des Magens erreicht ist. „Eine gesunde Ernährung besteht daher aus volumenreichen und energiearmen Lebensmitteln – also lieber Kartoffel statt Pommes“, erklärt Magistro.

4. Energiedichte sichtbar machen

Oft helfe es, den Patientinnen und Patienten zu zeigen, wie viel Energie in einzelnen Produkten steckt. „Füllen Sie zum Beispiel in eine leere 750ml Flasche Volvic Tee 10 Zuckerwürfel.“

5. Light-Getränke sind keine -Alternative

Damit Insulin ausgeschüttet wird, reicht allein süßer Geschmack, weist Magistro auf Studien hin. Zudem würden Menschen so nicht vom süßen Geschmack entwöhnt.

6. Wasser statt Sodas

Oft unterschätzt werde, wie viel Energie in Sodas, Säften und Smoothies steckt. Wem Wasser zu fad schmecke, solle besser Beeren oder Zitrone ins Wasser geben als zu Sodas und Säften greifen.

„Obst ist zum Essen da, nicht zum Trinken“, rät Magistro. Denn als Smoothie nehme man gepresst gleich mehrere Früchte zu sich, dieselbe Menge würde man nicht essen. Grundsätzlich seien etwa Beeren, Zitrusfrüchte, grüne Äpfel besser als etwa Banane oder Traube (s. Ernährungspyramide).

„Sprechen Sie nicht von Diät, hier denken Menschen an etwas Kurzfristiges. Sagen Sie lieber Ernährungsumstellung“, sagt Magistro. Evidenzbasierte Ernährungsempfehlungen auch für Menschen mit unterschiedlichen Grunderkrankungen fasse der LEKuP-Leitfaden (s. Link-Tipp) zusammen.

Dennoch gebe es immer wieder motivierte Menschen, die trotz der Umstellung nur wenig Gewicht verlieren, berichtet der Hausarzt. Hier könnten eine Formuladiät oder Abnehmspritzen eine Option sein. „Eine Formuladiät für 14 Tage zu Beginn hilft, die Insulinspiegel generell zu senken“, berichtet Magistro aus Erfahrung.

Er rät zu Produkten mit Molkeprotein, die auf 100g weniger als 16g Kohlenhydrate haben. Zudem sollte eine ballaststoffreiche Gemüsemahlzeit mit etwa 200 Kalorien am Tag gegessen werden, um den Darm in Takt zu halten.

Abnehmspritzen (Liraglutid, Semaglutid, Tirzepatid) kämen bei Personen mit einem BMI ab 30 oder BMI ab 27 und einer Begleiterkrankung infrage. Sie zeigten gute Erfolge, seien aber teuer für die Betroffenen, da Kassen diese aktuell nicht bezahlen. Gerade zu Beginn treten häufig Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder fauliges Aufstoßen auf. Wer nicht mehr spritzt, nimmt in der Regel wieder zu.

Daher könne man versuchen, die Behandlung auszuschleichen, dies sei aber nicht von der Zulassung abgedeckt, betont Magistro. „Spritzen verändert auch nicht das Problem der Western Diet, also den hohen Konsum von energiedichten Lebensmitteln. Dafür müssen wir im Kopf umdenken.“

Quelle: Magistro M. Betreuung von Patient:innen mit Adipositas in der Hausarztpraxis. Seminar beim Hausärztetag Baden-Württemberg, 15.3.25

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