Die S2k-Leitlinie “Prävention, Diagnostik und Therapie der CMV-Infektion bei Schwangeren und der konnatalen CMV-Infektion bei Neugeborenen und Kindern” bietet erstmals einen evidenzbasierten Handlungsrahmen für ein bislang unterschätztes gesundheitliches Risiko. Das geht aus einer Mitteilung der Uni Regensburg anlässlich der Veröffentlichung hervor.
Das Cytomegalievirus (CMV) ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Während eine Infektion für Gesunde meist harmlos verläuft, hat eine Infektion über die Plazenta bei Ungeborenen oft gravierende Risiken: neurologische Schäden, schwere Entwicklungsstörungen oder Hörstörungen. Laut Mitteilung sind geschätzt 0,2 bis 0,6 Prozent aller Neugeborenen in Deutschland betroffen, es gibt 1.500 bis 4.500 Fälle pro Jahr.
Die neue Leitlinie formuliert praxisorientierte Empfehlungen – von Hygienemaßnahmen über Labordiagnostik bis zur antiviralen Therapie. Eine Schlüsselrolle spielt das Neugeborenen-Hörscreening: Auffällige Hörtests sollen künftig Anlass für eine gezielte CMV-Testung geben.
red