Eine überarbeitete Ausgabe der Reichenhaller Empfehlung zur Begutachtung berufsbedingter obstruktiver Atemwegserkrankungen hat die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUC) gemeinsam mit neun beteiligten wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Expertengremien vorgelegt.
Die Reichenhaller Empfehlung ist die zentrale Leitlinie zur medizinischen Begutachtung ausgewählter Berufskrankheiten (z.B. Asthma, COPD und allergische Rhinopathien, die durch den Arbeitsplatz ausgelöst oder verschlimmert werden).
Die Aktualisierung umfasst rechtliche und medizinisch-diagnostische Neuerungen, etwa:
- Wegfall des Unterlassungszwangs für mehrere Berufskrankheiten,
- präzisierte Expositionsbeurteilung: Isocyanate, allergene und chemisch-irritative Agenzien werden spezifiziert, Integration neuer Quellen für Arbeitsplatzexpositionen,
- Erweiterung der diagnostischen Methoden: Empfehlungen für Spirometrie, Bodyplethysmographie, CO-Diffusionskapazität, provokative Testverfahren und die objektive Graduierung der Lungenfunktionsstörung,
- Anpassungen der MdE-Tabelle, neue Bewertungskriterien auch unter kontinuierlicher Therapie, differenzierte Stufung und klare Aussagen zu relevanten Vorerkrankungen,
- neue Systematik bei Kausalitätsprüfungen.