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StudienergebnisseKombivakzine gegen Influenza und Covid-19 überzeugt in Phase-III-Studie

Ein Pieks statt zwei: Schon länger wird an Kombinationsimpfstoffen gegen Grippe und Corona geforscht, mit denen sich die eher durchwachsenen Impfquoten bei Risikogruppen möglicherweise steigern lassen. Zu einer solchen mRNA-Vakzine gibt es nun positive Phase-III-Daten.

Zwei in einem: An Kombinationsimpfstoffen gegen Influenza und Covid-19 wird bereits seit längerem geforscht (Symbolbild).

Der kombinierte mRNA-Impfstoff „mRNA-1083“ gegen Grippe und Covid-19 des Herstellers Moderna hat sich in einer Phase-III-Studie als mindestens ebenso wirksam erwiesen wie zwei einzeln verabreichte Impfungen. Der Kombinationsimpfstoff setzt sich zusammen aus Modernas Vakzinen mRNA-1010 (gegen Influenza) und mRNA-1283 (gegen Covid-19).

Insgesamt nahmen rund 8.000 Erwachsene über 50 Jahre an der vom Hersteller unterstützten Studie teil. Ziel war der Nichtunterlegenheitsnachweis des Kombinationsimpfstoffes: Getestet wurde, ob dieser an Tag 29 nach Impfung mindestens so hohe Antikörpertiter ausgelöst hat wie die einzelne Standardimpfungen, bestehend aus Modernas Covid-19-Impfstoff Spikevax® und einem der gängigen Grippeimpfstoffe in den USA (Fluzone® HD, ein Hochdosis-Grippeimpfstoff, der bei Personen ≥65 Jahren verimpft wurde oder Fluarix®, ein Standard-Grippeimpfstoff, der bei Personen zwischen 50 und 64 Jahren verimpft wurde).

Kombinationsimpfstoff nicht unterlegen

Ergebnis: Gegen Grippeviren vom Typ A schnitt der neue Kombinationsimpfstoff besser ab als die herkömmlichen Grippeimpfstoffe. Bei Influenza B war die Immunantwort vergleichbar. Auch gegen das Spike-Protein des Coronavirus zeigte mRNA-1083 eine mindestens gleich starke Immunantwort wie Spikevax® allein.

Unerwünschte Wirkungen traten nach Gabe des Kombinationsimpfstoffes in beiden Altersgruppen nur marginal häufiger auf (bei den ≥65-Jährigen bei 83,5 Prozent, versus 78,1 Prozent in der Gruppe, die die Einzelimpfstoffe erhalten hatten; bei den 50-64-Jährigen bei 85,2 versus 81,8 Prozent). Die meisten Nebenwirkungen waren von Grad 1 oder 2 und von kurzer Dauer, so das Team. Sicherheitssignale seien nicht aufgetreten.

„Bei den abgedeckten Viren hat man sich an der Impfsaison 2023/24 orientiert. Es werden also die gleichen Grippe-Stämme im Kombinationsimpfstoff abgedeckt, wie auch im Grippeimpfstoff der Saison 2023/24 enthalten sind. Bei Sars-CoV-2 deckt der Kombinationsimpfstoff die Variante XBB1.5 ab, die in der Saison 2023/24 aktuell war. Das heißt aber auch: Für einen zukünftigen Einsatz des Kombinationsimpfstoffes müsste dieser an die aktuellen Grippe- und Sars-CoV-2-Stämme angepasst werden, was bei der mRNA-Technologie aber recht einfach ist“, erklärte Prof. Carsten Watzl vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund gegenüber dem „Science Media Center“ (SMC).

Auch bei einem solchen angepassten Kombinationsimpfstoff geht Watzl jedoch anhand der vorliegenden Daten davon aus, dass er den Einzelimpfungen leicht überlegen ist.

Ein Pieks statt zwei schon diesen Herbst?

Der Immunologe schränkt allerdings ein: „Auch wenn diese Daten für eine Zulassung der Impfung ausreichend sein könnten, wird vor einem breiten Einsatz noch eine Empfehlung der STIKO notwendig sein.“

Daher sei er aktuell skeptisch, ob man bereits im Herbst mit einem zugelassenen, an die aktuellen Varianten angepassten und von der STIKO empfohlenen Kombinationsimpfstoff rechnen könne. Für die Zukunft werde es aber wohl bei Personen, bei denen beide Impfungen indiziert sind (z.B. über 60 Jahre und Personen mit Vorerkrankungen) nur noch einen Pieks geben.

Mit Biontech/Pfizer forscht ein weiterer mRNA-Impfstoff-Hersteller an mRNA-Kombinationsimpfstoffen. Biontech/Pfizer gab allerdings im vergangenen Jahr bekannt, dass der vom Unternehmen entwickelte Impfstoffkandidat eines der beiden Immunitätsziele nicht erreicht hat.

Quellen: 1. doi 10.1001/jama.2025.5646, 2. Mitteilung des SMC vom 7. Mai 2025, 3, Mitteilung von Biontech vom 16. August 2024

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