Die Müttersterblichkeit gilt weltweit als ein zentraler Indikator für die Qualität eines Gesundheitssystems. In Deutschland zeigen sich aber deutliche Lücken, wie das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Müttersterblichkeit als den Tod einer Frau während der Schwangerschaft oder bis 42 Tage nach der Geburt. Ein bundesweiter Vergleich von Leichenschauscheinen, den das RKI durchgeführt hat, zeigt allerdings erhebliche Unterschiede: Nur Bayern und Bremen folgen dieser WHO-Definition, Sachsen-Anhalt beispielsweise erfasst den Schwangerschaftsstatus überhaupt nicht.
Zudem zeigt eine Analyse von 2.316 Leichenschauscheinen von Frauen aus dem Berliner Zentralarchiv (2019 – 2022) eine erhebliche Untererfassung maternaler Todesfälle. Lediglich ein Drittel der 14 identifizierten mütterlichen Todesfälle wurde durch relevante ICD-Diagnosen erfasst und in die offizielle Statistik aufgenommen, meldet das RKI und resümiert: “Eine standardisierte, bundesweite Erfassung mütterlicher Todesfälle ist erforderlich, um die Qualität der Daten zu verbessern und gezielte Maßnahmen zur Reduktion der mütterlichen Mortalität zu ermöglichen.”
Quelle: doi 10.25646/13362