Frühstücken oder nicht - was hilft besser beim Abnehmen?
Zahlreiche Diätempfehlungen raten davon ab, das Frühstück zu reduzieren oder darauf zu verzichten, um abzunehmen: Die morgens eingesparten Kalorien würden über den Tag mehr als kompensiert. Zudem führe ein frühes Sättigungsgefühl dazu, dass man tagsüber weniger esse, so die Theorie. Allerdings beruhen diese Ergebnisse nur auf Beobachtungsstudien. Ein systematischer Review hat nun randomisierte kontrollierte Studien dazu ausgewertet. Die Meta-Analyse untersucht die Rolle, die das Frühstück für Gewichtsveränderungen und die tägliche Energieaufnahme hat.
Die Forscher fanden einen geringen Gewichtsverlust von 0,44 kg bei den Teilnehmern, die das Frühstück ausließen. Frühstücker nahmen im Durchschnitt rund 259 Kalorien pro Tag mehr zu sich als Nicht-Frühstücker. Zu beiden Aspekten waren jedoch die Ergebnisse zwischen den einzelnen Studien sehr inkonsistent. Zudem bewerteten die Forscher die Qualität der meisten Studien als niedrig, die Ergebnisse sollten daher sehr vorsichtig interpretiert werden.
Die Autoren meinen, dass die Evidenz nicht reicht, um zu empfehlen, aufs Frühstücken zu verzichten, um abzunehmen. In dieser Studie erhöhten Diäten, die das Frühstück einbezogen, die tägliche Energieaufnahme. Ein ausgiebiges Frühstück kann aber dazu führen, dass das Gewicht steigt. Daher sollte auch diese Strategie nur vorsichtig eingesetzt werden.
Für die Meta-Analyse schlossen die Wissenschaftler randomisierte kontrollierte Studien aus Ländern mit hohem Einkommen ein, die das Gewicht oder die Energieaufnahme von Erwachsenen abhängig davon untersuchten, ob sie Frühstück gegessen haben oder nicht. Von den 13 Studien bewerteten sieben den Effekt des Frühstücks auf das Gewicht, zehn den Effekt auf die Energieaufnahme.
Quelle: Sievert K et al. Effect of breakfast on weight and energy intake: systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. BMJ 2019;364:l42. http://dx.doi.org/10.1136/bmj.l42
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