„Ohne Hausärzte geht es nicht” (Hausärztetag)
Betreff: “Hausärztliche Versorgung: Individuelle patientenorientierte Versorgung ist keine Industrieware nach ISO Norm” (Beschluss), S. 22 – S. 28, HA17 vom 20.10.21
Betriebswirtschaftliche Ideen und Qualitätsnormen dominieren mittlerweile die politische Diskussion im Gesundheitswesen, deswegen auch Gesundheitsmarkt genannt. (…) Hausärztliche Versorgung passt nicht in ein solches Denkschema.
Menschen sind Individuen mit komplexen Problemen und divergierenden Lebensvorstellungen! (…) Deshalb lehnen die Delegierten des Deutschen Hausärztetages jegliche Einmischung in die Eigenverwaltung und Gestaltung der Qualität und Patientenversorgung ab.
Ich freue mich über die Zustimmung der Delegiertenversammlung zum Antrag “Individuelle patientenorientierte Versorgung ist keine Industrieware”. Hausärzte müssen im Gegensatz zu anderen “Gesundheitsdienstleistern” an ihrer langfristigen Prozessqualität der Patientenbegleitung gemessen werden und nicht nur am schnellen Case-Management von Einzelproblemen.
Die Fähigkeit zur dauerhaften Aufrechterhaltung der tatsächlichen Erreichbarkeit und kontinuierlichen Beziehung zum Patienten stellt sicher, dass die Sorgen und Nöte in den Hausarztpraxen landen und in ausreichendem Maße besprochen werden. Nur so können unnötige Abklärungen in anderen Strukturen verhindern werden und Zeit und Aufwand für Patienten und Gesundheitswesen im vernünftigen Rahmen bleiben.
Dr. med. Jürgen de Laporte, Esslingen
“Zigarettenrauch ungleich toxischer”
Betreff: “Auch geringe Luftverschmutzung schadet”, S. 10, HA16 vom 5.10.21
Nach dem Lesen des ersten Satzes darf ich Ihnen ein Zitat aus einem Artikel des “Deutschen Ärzteblatts” von September 2018 mitteilen: “Die Dichte des Zigarettenrauchs erreicht über 500g/cbm, womit die Konzentration etwa zehnmillionenfach über dem Limit des Feinstaubs liegt. Zudem ist der Zigarettenrauch ungleich toxischer. Damit ist die These einer Risikoerhöhung von Feinstaub und NO2 in den Grenzwertdosen falsifiziert.”
Pro Jahr sterben in Deutschland circa 120.000 an den Folgen des Rauchens. Die circa 8.000 bis 12.000 Passivraucher erscheinen in keiner Statistik. Die Kosten trägt die Solidargemeinschaft.
Dr. Hartmut Heinlein, Eschershausen
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