Das Ulcus cruris venosum (UCV) wird gemäß CEAP-Klassifikation als Stadium C6 in florider bzw. C5 in abgeheilter Form definiert. Es stellt somit die schwerste Verlaufsform einer chronischen venösen Insuffizienz (CVI) dar und ist von Beginn an als chronische Wunde zu sehen. Mit 51 bis 80% ist es die häufigste Form der „offenen Beine“ bei einer hohen Rezidivrate von bis zu 70% innerhalb von sechs Monaten nach Abheilung [1]. Oft ist die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigt [3], [4]. Risikofaktoren für die Entstehung eines UCV sind neben dem hohen Lebensalter und dem Vorliegen einer positiven Familienanamnese einer CVI auch ein erhöhter Body-Mass-Index sowie eine zurückliegende venöse Thrombose [1].
Schnellere Abheilung unter Kompressionstherapie
Klinische Studien bestätigten, dass ein UCV unter medizinischer Kompressionstherapie (MKT) signifikant schneller abheilt im Vergleich zu fehlender MKT. Deshalb empfiehlt die aktuelle UCV-Leitlinie mit dem höchsten Empfehlungsgrad („soll“), die MKT nach Ausschluss der Kontraindikationen als konservative Standardtherapie des UCV einzusetzen [1].