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Neben der Prüfung bezüglich Sicherheit und Wirksamkeit der Biosimilars im Vergleich zu den Referenzpräparaten wurden Studien zur Vergleichbarkeit einzelner Biosimilars untereinander durchgeführt. Die Sicherheit bzw. die unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) der Arzneimittel waren in allen Therapiearmen über den gesamten Zeitraum vergleichbar. UAW waren Pyelonephritis, Urtikaria, Appendizitis, septische Arthritis und Bronchitis. Auch die Antikörperbildung gegen die Biologika war in den Vergleichsgruppen identisch [30] .
Nichtmedikamentöse Therapie
Über die Jahre ist eine Remission nur in weniger als der Hälfte der Betroffenen zu erwarten, weswegen ein rasches und effektives Management der Erkrankung notwendig ist. Die Physiotherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung von RA-Patienten, auch mit ERA (early RA). Zentrale Elemente der Physiotherapie sind Sport- bzw. Bewegungsprogramme und physikalische Therapie, bei denen die Behandlung individuell auf die jeweilige Situation des Patienten angepasst wird. Sind Handfunktionen betroffen, ist eine gezielte Ergotherapie anzuraten, um Alltagsaktivitäten einschließlich der beruflichen Tätigkeit wieder ausüben zu können [28] .
Die Deutsche Rheuma-Liga hat zusammen mit anderen Institutionen und Experten ein spezielles Bewegungstraining entwickelt, das seit vielen Jahren erfolgreich angeboten wird: das Funktionstraining aktiv-hoch-r (www.rheuma-liga.de/angebote/aktiv-hoch-r). Es bietet speziell auf die Situation abgestimmte Bewegungs- und Trainingseinheiten und ist als Präventionskurs bei den Krankenkassen zugelassen. Zu jeder Kurseinheit gehört neben der Bewegungspraxis ein Informationsteil.
Sie erfahren:
wie man ein Bewegungstraining sinnvoll aufbaut und durchführt
welche Effekte mit welchen Übungen erreicht werden können
wie Kraft- und Ausdauerübung individuell dosiert werden
wie Betroffene Strategien entwickeln können, um Bewegung und körperliche Aktivität in ihren Alltag einzubauen
Patientenschulungsprogramme, die unter anderem auch von der Rheuma-Liga angeboten werden, sollen den Betroffenen Hilfestellungen zur Krankheitsbewältigung geben.
Medikamentensicherheit
Das Spektrum der UAW von Biologika unterscheidet sich von dem klassischer, niedermolekularer Wirkstoffe. Besonderheiten sind ihre Herkunft (nicht körpereigene Proteine), Molekülgröße (Proteine) und ihr Wirkmechanismus (Beeinflussung des Immunsystems) [31] . Biologika bergen per se aufgrund der biotechnologischen Herstellung kein Infektionsrisiko, können aber akute immunvermittelte Reaktionen hervorrufen. Im Einzelnen können folgende UAW auftreten:
akute Infusionsreaktionen: treten typischerweise bei oder nach der ersten Anwendung auf
akute und massive Freisetzung von Zytokinen
Autoantikörper
autoimmunartige Syndrome
neurologische Störungen („multiple Sklerose-artige“ Syndrome)
Herzinsuffizienz: es kann zur Verschlechterung einer vorbestehenden Herzinsuffizienz kommen
In der Akutphase sind das vor allem Zytokinfreisetzungssyndrom („cytokine release syndrome”, CRS) und Hypersensitivität [32] . Die Hypersensitivitätsreaktionen werden eingeteilt in frühe (während der Infusion und bis 1 Stunde nach Infusion) und verzögerte Reaktionen (> 1 Stunde bis einige Tage). Aufgrund des unterschiedlichen Wirkmechanismus werden die Akutreaktionen in IgE- und nicht-IgE-vermittelte Reaktionen eingeteilt [32] .
Die Immunogenität der Biologika kann auch langfristige klinische Konsequenzen haben. Dazu gehört eine veränderte Wirksamkeit bei dauerhaft hohen Spiegeln neutralisierender Antikörper. Das kann die Wirksamkeit aller Produkte der gleichen Klasse verringern. Neben allgemeinen Immunreaktionen (allergische Reaktionen) kann es auch zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen wie der Induktion von Autoantikörpern (antinukleäre Antikörper, Antikörper gegen Doppelstrang-DNA) und bis hin zu Autoimmunerkrankungen mit Ähnlichkeit zum systemischen Lupus erythematodes („lupus-like syndrome“) [2] .
Zu den weiteren Risiken, die grundsätzlich mit Biologika verbunden sind, zählen erhöhtes Infektionsrisiko, Entwicklung von Neoplasien wie zum Beispiel nichtmelanomatösem Hautkrebs, Verschlechterung von Grunderkrankungen bzw. Reaktivierung latenter Erkrankungen sowie hämatologische Störungen.
Infektionen und Impfungen
Allen in der Therapie der Psoriasis und der RA verwendeten Biologika ist gemeinsam, dass sie supprimierend in das Immunsystem eingreifen. Patienten werden also in einen immunsupprimierten Status versetzt. Aus den in klinischen Studien dokumentierten unerwünschten Ereignissen stechen allgemeine und opportunistische Infektionen als häufigstes Problem hervor [33] .
Merke:
Alle in der Therapie der Psoriasis und RA verwendeten Biologika greifen supprimierend ins Immunsystem ein.
In einer großen Cochrane-Analyse verschiedener Biologika konnte gezeigt werden, dass bei Einsatz der Biologika mit einem erhöhten Infektionsrisiko zu rechnen ist (Hazard Ratio (HR) 1,37; 95 %-KI 1,04–1,82). Das relative Risiko einer schweren Infektion hängt dabei stark von der einzelnen Substanz ab [34] . Relevant ist zudem, ob und in welcher Dosis gleichzeitig mit Kortikosteroiden behandelt wird. Infektionen unter einer Biologikatherapie rheumatischer Erkrankungen treten meist innerhalb der ersten 3 Monate auf und werden danach seltener beobachtet [32] .
Unter Behandlung mit IL-6-Rezeptor-Blockern sind messbare Nebenwirkungen häufig (bis zu 80 Prozent), vor allem Infektionen (5 Prozent) der oberen Atemwege, akute Divertikulitiden mit dem Risiko der Darmperforation. Unter Behandlung mit TNFα-Inhibitoren sind vor allem auch atypische Infektionen prägend (unter anderem atypische Erreger wie Candida und Aspergillus). Das Risiko der Reaktivierung einer Tuberkulose ist fast verdoppelt (Odds Ratio (OR) 1,92; 95 %-KI 0,92–4,03). Daher sollte jeder Patient bereits vor Start einer anti-TNFα-Therapie auf eine latente Tuberkulose gescreent werden [32] .
Mit zunehmendem Alter der Patienten und der damit einhergehenden Immunoseneszenz muss nicht nur mit gehäuftem Auftreten, sondern auch mit schwereren Verläufen von Infektionen gerechnet werden [33] . Die Hazard Ratio für das Auftreten einer Infektion liegt für die über 60-Jährigen bei 1,6 und für die über 80-Jährigen bei 2,4.
Das genaue Infektionsrisiko hängt jeweils vom Wirkmechanismus ab. Biologika gegen IL-17A oder seinen Rezeptor begünstigen Candidainfektionen, anti-TNF-Therapien sind in Zusammenhang mit Tuberkulose besonders problematisch, da sie zur Auflösung der Granulome und Dissemination des Bakteriums führen können. Diese Risiken sollten auch bedacht werden, wenn Patienten unter Biologikatherapie Fernreisen planen.
Vor Beginn jeder immunsupprimierenden Therapie sollten der Impfstatus überprüft und fehlende Impfungen nachgeholt oder aufgefrischt werden. Lebendimpfstoffe sind unter allen immunsupprimierenden Therapien gefährlich und daher kontraindiziert. Lässt sich eine Lebendimpfung nicht vermeiden, so muss das Biologikum oder auch jedes andere DMARD oder Steroid pausiert werden.
Der dabei einzuhaltende Sicherheitsabstand ist von Präparat zu Präparat verschieden. Covid-19-, Pneumokokken- und Influenzaimpfung werden explizit empfohlen, können ggf. aber weniger wirksam sein. Sie sollen in der Mitte des Intervalls zwischen zwei Injektionen verabreicht werden. Die UAW von immunmodulatorischen Therapeutika sind in der Tabelle zusammengefasst [35] (Tab. 5).
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Malignome
Das Risiko für Malignome wird kontrovers diskutiert. Metaanalysen und Daten aus den Biologika-Registern sprechen nicht dafür, dass durch den Einsatz von Biologika ein signifikant erhöhtes Neoplasierisiko besteht [34] . Für Hauttumoren (NMSC [non-melanoma skin cancer], eventuell aber auch für Melanome) kann ein leicht erhöhtes Risiko durch eine anti-TNF-Therapie nicht ausgeschlossen werden. Die Rezidivrate von Neoplasien ist unter TNF-Inhibitoren nicht signifikant erhöht [34] . Für den JAK-Hemmer Tofacitinib ist ein erhöhtes Risiko von Krebserkrankungen bei Patienten mit RA beschrieben [35] .
Literatur
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Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft 2021. Leitfaden „Biosimilars“. Stand: Januar 2021. https://www.akdae.de/fileadmin/user_upload/akdae/Arzneimitteltherapie/LF/PDF/Biosimilars.pdf
EMA. Biosimilars in der EU. Leitfaden für medizinische Fachkräfte. https://www.ema.europa.eu/de/documents/leaflet/biosimilars-eu-information-guide-healthcare-professionals_de.pdf
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Lipp HP. Biosimilars: Rückblick, aktueller Stand und Perspektiven. Arzneimitteltherapie 2019; 37: 404–411
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https://www.arznei-telegramm.de/html/2021_02/G9177GB.pdf
CME-Infos
Diese Fortbildung ist gültig vom 4. September 2024 bis 4. September 2025
VNR: 2760909013819450018
Stand: August 2024
Autoren: Dr. Reinhard Merz (Interessenkonflikte: keine), Dr. Ulrich Scharmer (Interessenkonflikte: keine)
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Merke:
Biotechnisch hergestellte Biologika unterscheiden sich in vielen Punkten von den chemisch synthetisierten „small molecules“.
Merke:
Die Extrapolation ist ein wissenschaftlich begründeter Prozess zur Qualitätssicherung biologischer Referenzarzneimittel bei Produktionsänderungen.
Merke:
Biosimilars können zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen.
Merke:
Gebräuchlich zur Schweregradeinteilung der Psoriasis sind die Indizes BSA und PASI.
Merke:
Die schwere Psoriasis ist ein eigenständiger kardiovaskulärer Risikofaktor.
Merke :
Die Systemtherapie der Psoriasis sollte nur erfolgen, wenn die klassischen externen Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind.
Merke:
Alle in der Therapie der Psoriasis und RA verwendeten Biologika greifen supprimierend ins Immunsystem ein.
Ausgewählte Empfehlungen der S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris [21, 22]
Was ist zum Start einer systemischen Therapie empfohlen? Die Einleitung einer „konventionellen“ Systemtherapie wird entsprechend dem Wirtschaftlichkeitsgebot empfohlen.
Wann ist MTX indiziert? Bei Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Psoriasis mit einer aktiven peripheren Gelenkbeteiligung oder bei einer potenziell schlechteren Prognose aufgrund von Polyarthritiden, erhöhten Entzündungsmarkern und erosiven Veränderungen trotz des Einsatzes von NSAR/Coxiben oder ggf. Glukokortikoid-Injektionen. Eine frühzeitige Einleitung der Therapie mit einem konventionellen synthetischen DMARD (MTX) wird empfohlen, um ein Voranschreiten der Erkrankung und eine erosive Zerstörung der Gelenke zu verhindern.
Wann kann ein Biologikum eingesetzt werden? Die Einleitung einer Therapie mittels Biologikum wird empfohlen, wenn die konventionelle Therapie keinen ausreichenden Therapieerfolg gezeigt hat oder unverträglich ist oder kontraindiziert ist.
Schnittstelle Rheumatologe: Es wird empfohlen, die Diagnosestellung und Therapieauswahl bei einer Psoriasis-Arthritis interdisziplinär in Kooperation mit einem Rheumatologen durchzuführen, wann immer dies erforderlich ist.
Psoriasis-Arthritis – ein häufiges Phänomen
Arthritiden sind bei Psoriasis-Patienten ein häufiges Phänomen (6-42 Prozent). Diese chronisch-progredient verlaufende, entzündliche, muskuloskelettale Psoriasis-Arthritis (PsA) entwickelt sich häufig mehrere Jahre nach Beginn der Psoriasis und birgt unbehandelt die Gefahr von Gelenkzerstörung und Behinderung. Auch Patienten mit milder Psoriasis können an schwerer PsA leiden, da die Schwere von Haut- und Gelenksymptomen nicht korreliert.
Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie empfiehlt eine frühzeitige Therapie mit DMARD (Disease Modifying Anti Rheumatic Drug) innerhalb von 6 Monaten nach Auftreten erster Gelenksymptome, um strukturelle Gelenkschäden und Funktionsverluste zu verhindern.
Kriterien der CSA
Dauer der Symptome unter einem Jahr
Beschwerden an den MCP-Gelenken
Morgensteifigkeit ≥ 60 Minuten
stärkste Beschwerden in den Morgenstunden
Familienangehörige 1. Grades mit RA
Schwierigkeiten beim Faustschluss
positiver „Querdruckschmerz“ an MCP-Gelenken
Ab drei positiven Kriterien besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer RA. Die Sensitivität beträgt 90 Prozent. Um auch eine Spezifität von 90 Prozent zu erreichen, müssen mindestens vier Kriterien zutreffen.
Zehn Empfehlungen der S2e-Leitlinie zur Therapie im Überblick (Empfehlungsgrad) [27]
Sobald die Diagnose einer RA gestellt ist, soll eine Therapie mit DMARD begonnen werden (A).
Das Ziel der Therapie ist das Erreichen und die Erhaltung einer Remission (A).
Kontrollen der Krankheitsaktivität sollten bei aktiver Erkrankung häufig (alle 1–3 Monate) und mit einem Composite Score erfolgen. Wenn 3 Monate nach Beginn der Therapie keine Verbesserung zu sehen ist oder wenn nach 6 Monaten das Ziel nicht erreicht wird, sollte die Therapie angepasst werden (B).
Methotrexat (MTX) soll als erstes csDMARD eingesetzt werden, ein Vorteil für eine initiale Kombination mehrerer csDMARD ist nicht sicher belegt (A).
Falls MTX nicht einsetzbar ist (zum Beispiel wegen Kontraindikationen), soll die Therapie mit Leflunomid oder mit Sulfasalazin begonnen werden (A)
Glukokortikoide (GC) sollten bei initialer Therapie ergänzend zum csDMARD gegeben werden. Empfehlenswert ist eine Startdosis bis 30 mg Prednisolonäquivalent/Tag mit Reduktion auf eine niedrige Dosis („low-dose“) innerhalb von 8 Wochen. Die GC-Therapie soll auf 3–6 Monate beschränkt werden. Eine zusätzliche intraartikuläre GC-Gabe kann sinnvoll sein (A).
Bei Verfehlen des Therapieziels mit der optimierten Starttherapie soll die Therapie eskaliert werden. Bei Fehlen von ungünstigen Prognosefaktoren und moderater Krankheitsaktivität kann eine Kombination mehrerer csDMARDs eingesetzt werden. Bei hoher Krankheitsaktivität und/oder Vorliegen ungünstiger Prognosefaktoren soll die Kombination eines csDMARD (in der Regel MTX) mit einem bDMARD oder tsDMARD zum Einsatz kommen (A).
Nach unzureichendem Ansprechen zweier csDMARD-Therapien soll eine bDMARD oder tsDMARD-Therapie zum Einsatz kommen (A).
Jede bDMARD und tsDMARD-Therapie soll, wenn möglich, mit MTX kombiniert werden (A).
Bei nicht ausreichendem Ansprechen oder Unverträglichkeit der ersten bDMARD-Therapie soll der Wechsel auf ein alternatives bDMARD mit gleichem oder anderem Wirkprinzip oder auf ein tsDMARD erfolgen. Ein nochmaliger Wechsel ohne Änderung des Wirkprinzips ist nicht sinnvoll (A). Wird die Therapie nach csDMARD mit einem tsDMARD anstatt einem bDMARD begonnen, so sollte bei Nichtansprechen auf ein bDMARD gewechselt werden (D).
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