Eine aktive Erinnerung chronisch kranker Patienten durch ihren behandelnden Arzt kann zu einer höheren Influenza-Impfquote führen. Dabei zeigten solche Impfappelle nur einen Effekt, wenn sie persönlich an die Menschen adressiert waren. Das zeigen Ärzte des Uniklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) in einer Anfang August veröffentlichten Studie. Sie untersuchten, ob die Impfquote chronisch nierenkranker Patienten einerseits durch einen schriftlich durch den Arzt versendeten Impfaufruf und andererseits durch einen Appell an Nephrologen durch die KV gesteigert werden kann.
Das Ergebnis: Der an die Patienten gerichtete Aufruf führte zu einer im Vergleich zur Kontrollgruppe 8,3 Prozentpunkte höheren Impfquote, durch den an die Vertragsärzte gerichteten Brief sank sie um 0,8 Prozentpunkte. Ein an die Patienten gerichteter Appell der Krankenversicherung steigerte die Quote um 3,2 Prozent.
Gerade für Lungen- oder Nierenpatienten seien solche Erinnerungssysteme eine bedeutende Chance, schlussfolgern die Studienautoren.
Quelle: Schulte K. et al: Strategies for improving influenza vaccination rates in patients with chronic renal disease. DOI: 10.3238/arztebl.2019.0413