Weiterhin kaufen Private-Equity-Gesellschaften (PEG) Arztpraxen auf, um sie in größere Ketten zu überführen. Ihre Ziele: Gewinnmaximierung und aggressive Erwirtschaftung von Renditen von 15 bis 20 Prozent innerhalb weniger Jahre.
Davor warnen der Bayerische Hausärztinnen- und Hausärzteverband gemeinsam mit der KV Bayerns, der Bayerischen Landesärztekammer, dem Dachverband Bayerischer Fachärztinnen und Fachärzte, dem Sozialverband VdK Bayern sowie dem Verband medizinischer Fachberufe Ende September.
“Argumente aus der Politik, wonach das Kapital von Investoren notwendig sei, um die ambulante medizinische Versorgung in Deutschland aufrecht zu erhalten, greifen nicht. Das zeigen vorliegende Daten. Private-Equity-Gesellschaften konzentrieren sich auf lukrative Leistungen ohne den kompletten Versorgungsauftrag zu erfüllen. Notwendige, aber wenig lukrative Leistungen werden dann über kurz oder lang unseren Patientinnen und Patienten nicht mehr zur Verfügung stehen”, warnt Dr. Wolfgang Ritter, Vorsitzender des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes.
Das bestätigen Berichte von Ärztinnen und Ärzten, die in PEG-MVZ arbeiten. So würden ganze Patientenkreise, insbesondere chronisch Kranke, ausschließlich aufgrund ökonomischer Logiken “aussortiert”. Hausbesuche fänden kaum noch statt.
Die Politik, so die Forderung, müsse nun endlich handeln und klare Reglementierungen für PEG-MVZ einführen. Diese müssten auch weit über die im Koalitionsvertrag angedachten Regelungen hinausgehen.
RS