Eine Infektion mit Hepatitis C spricht womöglich nicht mehr gegen eine Transplantation: Ein Ärzteteam der Uni Duisburg-Essen und des Uniklinikums Essen hat bei sieben Patienten ohne Hepatitis erfolgreich eine Niere eines erkrankten Spenders eingesetzt. Alle Patienten waren zuvor über die Besonderheit des Spenderorgans aufgeklärt worden und hatten ihre Zustimmung erteilt.
Bereits drei Tage nach der Operation war Hepatitis C bei allen Empfängern nachzuweisen. Die Ärzte begannen sofort mit der antiviralen Therapie für acht bis zwölf Wochen. Die Behandlung war laut Uniklinik erfolgreich: Nach Therapieende konnten die Ärzte das Virus nicht mehr nachweisen und die Nieren funktionierten normal.
“Wir konnten Organe erfolgreich transplantieren, die als nicht benutzbar galten”, resümiert Prof. Ute Eisenberger vom Uniklinikum Essen. Derzeit sei die Stichprobe noch klein, aber es zeige sich, dass eine frühzeitige antivirale Therapie machbar und sicher ist.
Quelle: DOI: 10.1111/tid.13146