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HIV-Jahresbericht des RKI3.259 Menschen haben sich 2024 mit HIV infiziert

Ein Rückgang der HIV-Neuinfektionen könne nur dann erreicht werden, wenn sowohl Präventionsangebote als auch HIV-Testung eine bestimmte Personengruppe besser erreichen. Das bilanziert das Robert Koch-Institut in seinem HIV-Jahresbericht.

HIV-Neuinfektionen: 73 Prozent entfielen im vergangenen Jahr auf Männer.

Berlin. 39 Jahre alt ist ein Mensch im Median, wenn er sich in Deutschland mit HIV infiziert. Das geht aus dem gerade veröffentlichten HIV-Jahresbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Insgesamt haben sich im vergangenen Jahr 3.259 Menschen mit HIV infiziert und damit ähnlich viele wie im Jahr zuvor (3.332). Rund drei Viertel der Infizierten (73 Prozent) waren Männer, 27 Prozent Frauen – bei Frauen gab es damit einen Rückgang um zehn Prozent.

Das Infektionsgeschehen wird in Deutschland maßgeblich bestimmt von Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), schreibt das RKI in seinem Bericht. Sie machten im vergangenen Jahr 35 Prozent der Neuinfektionen aus. “Der größte Teil der Infektionen bei MSM wird in Deutschland oder von Personen deutscher Herkunft im Ausland erworben und mehr als die Hälfte der Neudiagnosen unter MSM betrifft Personen deutscher Herkunft.”

MSM: Leichter Anstieg um neun Prozent

Die Zahl dieser Infektionen stieg zuletzt mit neun Prozent leicht an, nachdem sie zuvor jahrelang rückläufig war. Neben einem tatsächlichen Anstieg könnten aber auch vermehrte Tests für die erhöhte Zahl an Meldungen verantwortlich sein, so das RKI. Beim Rückgang in den Jahren zuvor könne zudem auch ein aufgrund der Pandemie verändertes Verhalten eine Rolle gespielt haben.

Welchen Einfluss hat die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) in dieser Gruppe? Seit 2017 sind preisgünstige Generika verfügbar, im September 2019 wurde die HIV-PrEP Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Vermutlich sei dadurch die Zahl der PrEP-Nutzenden gestiegen, nach Schätzungen des RKI lag sie mit Stand Ende September 2024 bei rund 40.000 Personen.

“Bei MSM deutscher Herkunft ist seit 2014 ein deutlicher Rückgang der HIV-Neudiagnosen mit Relevanz für Primärprävention zu beobachten. Im Gegensatz dazu bleibt die Zahl der Neudiagnosen mit Relevanz für Primärprävention bei MSM nicht deutscher Herkunft gleichbleibend, wenn auch auf niedrigerem Niveau” heißt es in dem Bericht.

Das könne darauf hindeuten, dass MSM nicht deutscher Herkunft in Deutschland einen schlechteren Zugang zu Präventionsbotschaften und Maßnahmen, wie z.B. der HIV-PrEP, haben. “Sowohl bei Präventionsangeboten als auch der HIV-Testung muss verstärkt darauf geachtet werden, dass Zugangsbarrieren für aus anderen Ländern nach Deutschland kommende MSM erkannt und abgebaut werden.”

Bessere Angebote für Menschen nicht deutscher Herkunft

Auf heterosexuellem Weg (HET) infizierten sich 2024 insgesamt 958 Menschen (29 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der HIV-Neudiagnosen bei Menschen mit HET zwar um acht Prozent. Allerdings ist auch in dieser Gruppe der Anteil von Personen nicht deutscher Herkunft hoch.

“Aufgrund des hohen Anteils der HET-Fälle nicht deutscher Herkunft gilt für HIV-Neuinfektionen bei Menschen mit HET noch stärker als für MSM, dass ein Rückgang der Neuinfektionen nur dann erreicht werden kann, wenn  Test- und Präventionsangebote auch und vor allem Menschen mit nicht deutscher Herkunft besser erreichen”, betont das RKI. Mögliche Maßnahmen seien zielgruppenspezifische Angebote für Test und Prävention, Verfügbarkeit von Sprachmittlern und Zugang zur Versorgung für Personen ohne Krankenversicherung.

Berücksichtigt werden müsse für 2024 grundsätzlich aber: “Auch im Jahr 2024 erfolgten noch in erheblichem Umfang HIV-Meldungen von aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Personen. Es ist anzunehmen, dass bei den meisten dieser Geflüchteten die HIV-Diagnose und der Behandlungsbeginn bereits in der Ukraine erfolgten.”

red/dpa

Quelle: Epid Bull 26/25

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