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Neue Neurodermitis-StudienInitialer Einsatz von kortisonfreier Rx-Creme bestätigt

Seit fast 25 Jahren ist der topische Calcineurin-Inhibitor (TCI) Pimecrolimus* bei atopischer Dermatitis (AD) global etabliert. In sensiblen Hautarealen wie Gesicht, Intertrigines und Anogenitalregion sowie bei Unverträglichkeit oder Nichtwirksamkeit topischer Kortikosteroide (TCS) kann die Creme leitlinienkonform als first-line-Therapie der AD eingesetzt werden. Aktuelle Publikationen bestätigen den Einsatz der Rx-Creme, welche nicht nur AD-Leitsymptome nachhaltig lindert, sondern auch durch topische Kortikosteroide (TCS) induzierte Hautatrophien revidieren kann [1]. Diese neuen Daten unterstreichen Pimecrolimus als multi-target-TCS-Alternative, welche auch den TCS-Einsatz verringern [2] und die Hautbarriere wiederherstellen kann [3], [4].

Diese neuen Daten unterstreichen Pimecrolimus als multi-target-TCS-Alternative, welche auch den TCS-Einsatz verringern [2] und die Hautbarriere wiederherstellen kann [3], [4].

Mit der Pimecrolimus 1%-Creme (Elidel®) wurden bereits über 8.000 Kinder und Erwachsene mit leichter bis mittelschwerer atopischer Dermatitis in klinischen Studien inklusive Nachbeobachtungszeitraum behandelt – und weltweit viele Hunderttausende Patienten außerhalb klinischer Studien, im Rahmen der täglichen Praxis („real-world evidence“).

Pimecrolimus führt nicht nur zur Reduktion der AD-Leitsymptome wie Juckreiz, sondern via schnelle Kontrolle auch zu besserem Schlaf [5] und zur Verbesserung der Lebensqualität der ganzen Familie [6].

Neue Real-World-Evidence-Daten [7] deuten darauf hin, dass Pimecrolimus dazu beitragen kann, langfristig Schübe abzumildern und somit den Bedarf an topischen Kortikosteroiden (TCS) zu verringern (s. Infokasten). Der TCI stellt darüber hinaus die Epidermis-Schutzbarriere wieder her und induziert, anders als TCS, keine Hautatrophie [3], [4].

Dabei ist er ebenso wirksam wie niedrig- bis mittelpotente TCS [2], wird von den Patienten besser angenommen als TCS [8] und zeigt adjuvant einen deutlichen TCS-sparenden Effekt [2]: 36% der mit Pimecrolimus behandelten Patienten verwendeten fünf Jahre lang kein TCS.

Umkehr der TCS-induzierten Hautatrophie und Teleangiektasie

Eine aktuelle Studie hat nun auch gezeigt: Sind bereits TCS-induzierte Hautatrophien und Teleangiektasien aufgetreten, so kann Pimecrolimus diese bei etwa 50% der erwachsenen Patienten mit leichter bis mittelschwerer AD rückgängig machen [1]. Hautatrophie und Teleangiektasien wurden mittels eines Dermatoskops, welches an eine Digitalkamera (Dermatophot) angeschlossen war, beurteilt.

Der entsprechende Dermatophot-Score verbesserte sich sowohl im Gesicht (30,5%) als auch in den Ellenbeugen (38,6%) signifikant.  Während der Studie besserten sich auch die klinischen Symptome bei fast 60% der 41 Patienten.

Neuer Algorithmus: Pimecrolimus altersunabhängig bei sensiblen Arealen

In einer weiteren neuen Publikation [9] empfiehlt ein internationales Gremium um Erstautor Prof. Dr. med. Matthias Augustin, Dermatologe, UKE Hamburg, einen neuen praxisorientierten Algorithmus zur Behandlung von leichter bis moderater AD bei Kindern und – altersunabhängig – von sensiblen Arealen, welcher die kortisonfreie Therapie mit TCI initial fokussiert (Abb.1).

„Dieser Algorithmus soll die aktuellen internationalen und nationalen evidenzbasierten Behandlungsleitlinien ergänzen und Ärzten helfen, welche Kinder mit AD in ihrer klinischen Praxis behandeln.“

Der vorgeschlagene Algorithmus zielt darauf ab, die Behandlung von AD zu vereinfachen und die Lebensqualität zu verbessern. Dabei sehen die Autoren den initialen TCI-Einsatz wie folgt: Pimecrolimus 1%-Creme sollte

  • sowohl für leichte und moderate AD bei Säuglingen und Kindern
  • als auch altersunabhängig in empfindlichen Hautbereichen verwendet werden.

Pimecrolimus: Keine Erhaltungstherapie notwendig

Grundsätzlich gilt in punkto Langzeitbehandlung: Für alle AD-Patienten kann ständiges Eincremen im Rahmen einer proaktiven oder Erhaltungstherapie zu einer belastenden Herausforderung werden. Daher lautet ein ADCredo, unabhängig vom Alter: „Weniger ist mehr“.

Wissenschaftler um den Dresdner Dermatologen Prof. Dr. med. Michael Meurer konnten bereits 2002 zeigen [10]: Wird frühzeitig bei den ersten Symptomen mit derm TCI therapiert, bis diese abgeklungen sind, so bleiben erwachsene Patienten anschließend bis zu 144 Tage schubfrei – das ist 5-mal länger als die Kontrollgruppe (Abb. 2).

Mit Pimecrolimus ist eine Erhaltungstherapie damit nicht notwendig Und das gilt auch für Kinder – hier liegt die schubfreie Zeit bei bis zu einem Jahr – das ist 4x länger als in der Kontrollgruppe [11].

9100002507

Quellen:

  1. Thaçi D et al. J Dermatol Treat 2025;36(1)
  2. Sigurgeirsson B et al. Pediatrics 2015; 135(4):597-606
  3. Jensen JM et al. J Allergy Clin Immunol 2009;123(5):1124-1133
  4. Queille-Roussel C et al. Br J Dermatol 2001; 144:507-513
  5. Staab D et al. Pediatr Allergy Immunol 2005; 16:527–533
  6. Luger T et al. Pediatr Allergy Immunol 2021; 32:414–424
  7. Xie Z et al. Pragmatic and Observational Research 2025;16:39–49
  8. Srimuang A et al. Asian J Pediatr Dermatol 2(3):86-91,Sep–Dec 2024
  9. Augustin M et al. J Dermatol Treat 2025; 36(1)
  10. Meurer M et al. Dermatology 2002; 205:271–277
  11. Wahn U et al: Pediatrics 2002; Jul;11:e2
  12. Elidel® Fachinformation 2022
  13. Protopic® Fachinformation 2021

*Pflichttext

Elidel 10 mg/g Creme, Wirkst.: Pimecrolimus. Zusammens.: 1 g Creme enthält 10 mg Pimecrolimus. Sonst. Bestandt. m. bek. Wirk.: 10 mg Benzylalkohol u. 50 mg Propylenglycol (E 1520) pro g Creme. Sonst. Bestandt.: Mittelkettige Triglyceride, Oleylalkohol, Stearylalkohol, Hexadecan-1-ol, Glycerol(mono/di)speisefettsäureester,Natriumcetylstearylsulfat, Citronensäure, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser. Anw.: Behandl. v. Patienten ab 3 Monaten mit leichtem od. mittelschwerem atopischem Ekzem, wenn eine Behandl. m. topischen Kortikosteroiden nicht angebracht od. nicht mögl. ist, z.B. bei Unverträglichk. geg. topischen Kortikosteroiden, mangelnder Wirksamkeit v. top. Kortikosteroiden, Anw. i. Gesicht u. Halsbereich, wo e. intermittierende Langzeit-Behandl. m. top. Kortikosteroiden nicht angebracht ist. Gegenanz.: Überempfindlichk. gg. d. Wirkstoff, andere Markolaktame od. e. d. sonst. Bestandt. Nebenw.: Aus klinischen Studien: Sehr häufig: Brennen a. d. Applikat.-stelle. Häufig: Hautinfekt. (Follikulitis), Hautreakt. a. d. Applikat.-stelle. Gelegentl.: Molluscum contagiosum, Furunkel, Impetigo, Herpes simplex, Herpes zoster, Herpes simplex dermatitis, Papillome d. Haut u. e. sich verschlechterndes Krankheitsbild, Reakt. a. d. Applikat.-stelle (Hautausschlag, Schmerz, Parästhesie, Schuppenbildung, Austrocknung, Ödeme). Selten: Alkoholunverträglichkeit (i. d. meisten Fällen traten vorübergeh. Hautrötung, Exanthem, Brennen, Juckreiz od. Schwellung kurz nach d. Einnahme v. Alkohol auf ), allergische Reakt. (z.B. Ausschlag, Urtikaria, Angioödem), Hautverfärbungen. Sehr selten: Anaphylakt. Reakt. (incl. schwere Formen). Erfahrungen nach Markteinführung: Es wurde über Fälle von Malignität berichtet, wie z. B. kutane u. a. Lymphome sowie Hautkrebs. Bei d. Anw. nach Markteinführung u. in klinischen Studien wurde üb. Fälle v. Lymphadenopathie berichtet; ein kausaler Zusammenh. zur Picrolimus-Behandl. konnte nicht festgestellt werden. Warnhinweise: Nur zur äußerlichen Anwendung. Augenkontakt vermeiden. Packungsbeilage beachten. Stand: Dezember 2022, Verschreibungspflichtig, Viatris Healthcare GmbH, Lütticher Straße 5, 53842 Troisdorf


Impressum

  • Report in „Hausärztliche Praxis“ 20/2025.
  • Bericht: Uwe Knop.
  • V.i.S.d.P.: J. Dielmann-von Berg
  • Die Herausgeber der Zeitschrift übernehmen keine Verantwortung für diese Inhalte
  • Mit freundlicher Unterstützung der Mylan Germany GmbH (a Viatris Company)

 

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