Dieser Beitrag ist eine Sonderveröffentlichung mit freundlicher Unterstützung von BioNTech Manufacturing GmbH
ImpfempfehlungCovid-19: Vulnerable Gruppen weiterhin schützen
7 Min.
4. Februar 2025
SARS-CoV-2 verändert sich kontinuierlich und kann zu teils schwerer Covid-19-Erkrankung führen. Um das Risiko für schwere Krankheitsverläufe und daraus resultierende Langzeitfolgen (Long Covid) zu reduzieren, empfiehlt die STIKO allen Menschen ab 60 Jahren sowie Personen ab einem Alter von sechs Monaten mit relevanten Grunderkrankungen eine jährliche Covid-19-Impfung mit einem Varianten-adaptierten Impfstoff [1].
SARS-CoV-2-Infektionen gehören mittlerweile zum medizinischen Alltag und sind auch in der aktuellen Saison 2024/2025 ein relevantes Thema für die Hausarztpraxen [2]. Dafür sprechen die Daten der vergangenen Monate, die unter anderem im Wochenbericht zu akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) des Robert Koch-Institutes (RKI) veröffentlicht werden [3].
Allein im Zeitraum von Anfang September bis Ende Dezember 2024 wurden in Deutschland schätzungsweise 40.000 Fälle* mit einer schweren akuten respiratorischen Infektion (SARI) und der Diagnose Covid-19 hospitalisiert. Dass von schweren Krankheitsverläufen insbesondere ältere Menschen ab 60 Jahren betroffen sind, verdeutlicht die Wichtigkeit eines präventiven Impfschutzes für vulnerable Personengruppen [4].
Varianten-adaptierte Impfstoffe einsetzen
Da sich SARS-CoV-2 kontinuierlich verändert, sollte die jährliche Impfung mit einem Covid-19-Impfstoff erfolgen, der an die aktuellen Varianten angepasst ist [1]. Seit dem Winter 2023/2024 dominiert die Omikron-Variante JN.1 und von ihr abstammende JN.1-Subvarianten (wie z. B. KP.2, KP.3, KP.3.1.1, XEC) das Infektionsgeschehen [5].
Aktuell stehen die Varianten-adaptierten Covid-19-Impfstoffe Comirnaty® JN.1 und Comirnaty® KP.2 zur Verfügung, die eine deutlich bessere Immunantwort gegenüber JN.1-Subvarianten generierten als der Impfstoff der Vorsaison [6]. Wichtig für die Praxis: Das RKI geht davon aus, dass beide Impfstoffe vergleichbar gut gegen schwere Krankheitsverläufe schützen [7].
Covid-19-Impfungen reduzierten das Long Covid-Risiko
Laut Gesundheitsdaten des „Department of Veterans Affairs“ war die kumulative Inzidenz von postakuten Folgeerscheinungen einer SARS-CoV-2-Infektion (PASC, Long Covid) für geimpfte Personen geringer als für nicht geimpfte. Der analysierte Zeitraum umfasste dabei verschiedene Phasen der Pandemie (pre-Delta, Delta und Omikron). Die Unterschiede zwischen geimpften und ungeimpften Personen betrugen z. B. in der Omikron-Phase -4,26 Ereignisse pro 100 Personen. In dieser Phase traten nach einem Jahr knapp 52% weniger PASC-Ereignisse auf als in den anderen Phasen, was zu rund 72% auf Covid-19-Impfstoffe zurückzuführen war [8].
Immunogenität und Verträglichkeit bestätigt
Eine präklinische Studie ergab, dass die JN.1- und KP.2-adaptierten Covid-19-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer eine neutralisierende Wirkung gegenüber allen getesteten JN.1-Subvarianten induzierten [6]. Die ersten humanen Daten des Impfstoffs Comirnaty® JN.1 wurden in einer Real-World-Studie mit medizinischem Personal von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erhoben [9]. Der Titer an neutralisierenden Antikörpern gegenüber verschiedenen JN.1-
Subvarianten stieg 13 bzw. 21 Tage nach der Impfung mit dem Varianten-adaptierten Covid-19-Impfstoff deutlich an (Abb. 1, [9,10]). Wie die Autoren konstatierten, stützen die positiven Ergebnisse „die Annahme, dass der neue mRNA-Impfstoff höchst-
wahrscheinlich den Schutz gegen Krankenhausaufenthalte und Post-Covid-Folgeschäden erhöht, die von den meisten aktuellen Varianten verursacht werden“ [11]. Auch bei Dialyse-Patienten führte die Impfung mit Comirnaty® JN.1 zu einer signifikanten Erhöhung neutralisierender Titer (18,7–25,5 fach) gegen alle getesteten JN.1-Subvarianten [12].
Weitere aktuelle Daten zur Immunogenität und Verträglichkeit des JN.1-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer lieferte eine klinische Phase-II/III-Studie [13]: Einen Monat nach der Impfung induzierte der Varianten-adaptierte Covid-19-Impfstoff Comirnaty® JN.1 höhere neutralisierende Titer gegen JN.1 und deren Subvarianten als der XBB.1.5-adaptierte Impfstoff der Vorsaison.
Neue Sicherheitssignale wurden nicht beobachtet, lokale Reaktionen und systemische Ereignisse waren i.d.R. leicht bis moderat. Insgesamt zeigt sich eine konstant gute Verträglichkeit über mittlerweile vier Jahre [13], [14].
* Fallzahlhochrechnung für die deutsche Gesamtbevölkerung für den Zeitraum von KW 36 2024 bis KW 52 2024 auf Basis der diagnosespezifischen Hospitalisierungsinzidenzen schwerer akuter Atemwegserkrankungen (SARI). Tolksdorf K, et al. 2024 Berlin: Zenodo. doi: 10.5281/zenodo.14280834
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