Trotz Fortschritten in der pharmakologischen Therapie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) bleibt die Adhärenz bei der inhalativen Behandlung eine Herausforderung. 30-50% der verordneten Medikamente werden nicht korrekt angewendet, was Exazerbationen und Mortalität erhöht [1].
Besonders die Inhalationstherapie bereitet Schwierigkeiten: Nur jeder zweite Patient inhaliert richtig; bei der Nutzung mehrerer Inhalationssysteme nur noch jeder vierte [2].
Einfache Handhabung fördert Adhärenz
Laut WHO könnte die Verbesserung der Adhärenz einen weitaus größeren Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung haben als jede medizinische Innovation [3]. Einen entscheidenden Einfluss auf die Adhärenz kann dabei die Wahl eines unkomplizierten, leicht bedienbaren Inhalationssystems haben [4], [5], [6]. Vorteilhaft kann es zudem sein, ein einziges Device anstelle mehrerer unterschiedlicher Inhalationssysteme zu verordnen.
Das bestätigt eine retrospektive Beobachtungsstudie aus Spanien, die elektronische Versorgungsdaten von 4.625 COPD-Patienten analysiert, die eine inhalative Dreifachtherapie entweder als Fixkombination in einem einzigen Device oder als freie Kombination in zwei oder drei Devices erhielten. Nach 12 Monaten wiesen die Patienten mit nur einem Device eine höhere Persistenz, weniger Exazerbationen und eine niedrigere Sterblichkeit auf als Patienten, die mehrere Devices anwenden sollten [7].
Fixkombination von Vorteil
Die Real-World Studie TriOptimize zeigt, dass sich die Adhärenz durch die Gabe einer Fixkombination verbessern lässt. COPD-Patienten, die vorher bis zu drei Devices anwenden mussten, wurden auf die extrafeine Dreifach-Fixkombination Trimbow®, in einem Device, umgestellt. Dadurch verbesserten sich die Adhärenz, die COPD-spezifischen Symptome, die Lungenfunktionsparameter sowie die Lebensqualität (Abb. 1) [8].
Kommunikation spielt große Rolle
Zur Verbesserung der Adhärenz kann auch die Kommunikation mit den Patienten beitragen sowie die geeignete Gesprächstechnik [9]. Ist der Arzt ein „guter Kommunikator“, dann ist der Patient mit um 19% höherer Wahrscheinlichkeit adhärent als ein Patient, dessen Arzt weniger aufmerksam kommuniziert [10]. Was macht eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation aus? Das Gespräch sollte nicht nur die Information beinhalten, dass die COPD-Therapie eine Dauertherapie ist, sondern die Patienten auch dazu motivieren, ihre Medikamente regelmäßig anzuwenden und ggf. den Lebensstil zu ändern. Die sog. motivierende Gesprächsführung kann dabei unterstützen. Sie ist eine effektive Methode zur Förderung von Verhaltensänderungen und zielt darauf ab, die intrinsische Motivation für eine Veränderung zu steigern [11], [12].
Fazit
Ein Medikament kann nur dann wirksam sein, wenn es korrekt angewendet wird. Die Verordnung einer Fixkombination sowie eines einfach anwendbaren Devices kann die Adhärenz bei der COPD-Therapie positiv beeinflussen und Fehlern bei der Inhalation entgegenwirken.
Quellen:
- Turégano-Yedro M et al. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis 2023;18:2887–2893
- Khassawneh BY et al. Respir Care. 2008;53(3): 324–328
- World Health Organization. 2003;https://iris.who.int/handle/10665/42682
- Melani AS et al. COPD 2016;13:241–250
- Ruessel K et al. Patient Prefer Adherence. 2020;14:1811–1822
- Schreiber J et al. BMC Pulm Med 2020;20:222
- Alcazar-Navarrete B et al. Chest 2022:162 (5):1017–1029
- Gessner C et al. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis 2022:17,3019–3031
- Busse W et al. J Allergy Clin Immunol Pract 2022;10(11):2904–2913
- Zolnierek et al. Med Care 2009;47(8):826–834
- Miller W, Rollnick S. Motivierende Gesprächsführung. Lambertus-Verlag, Freiburg i. Brsg. 2015
- Pneumo Update 2024, Symposium „It takes two to Tango – Expertendialog zur Adhärenz im Praxisalltag“, Berlin, 9.11.24 und Mainz, 16.11.24; Veranstalter: Chiesi GmbH
- Fachinformation Trimbow®, Stand März 2022
- Usmani O et al. J Aerosol Med Pulm Drug Deliv 2021;34(3):204–211
Impressum
- Arzt-Information zum Thema COPD
- Autorin: Dr. Judith Neumaier
- V.i.S.d.P.: J. Dielmann-von Berg
- Mit freundlicher Unterstützung der Chiesi GmbH
- Eine Information des Verlages medizin + medien