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Gewalt ohne michVom richtigen Umgang mit aggressiven Patienten

Gewalt gegen Praxisteams nimmt zu. Beim BAM-Kongress erklärte MFA Silke Hagemann, wie sich Mitarbeitende schützen können.

Übergriffige Patientinnen und Patien­ten sind auch in Hausarztpraxen ein Problem: Laut einer Online-Befragung der Kassenärztlichen Bundesverei­nigung (KBV) aus dem Jahr 2024 se­hen sich Praxen in Deutschland häufig und verstärkt mit Formen der verbalen oder körperlichen Gewalt konfrontiert.

Über 40 Prozent berichteten, in den vergangenen fünf Jahren bei der Ausübung ihrer Tätigkeit schon einmal selbst Opfer körperlicher Gewalt geworden zu sein.

Die Fälle reichten von Tritten gegen das Schienbein, Schubsen und Spucken bis hin zu schweren Angriffen. Auch beim Bundesfortbildungskongress Allgemeinmedizin (BAM) 2025 berichteten einige Teilnehmende des Seminars „Gewalt ohne mich“, bei ihrer Arbeit in der Praxis bereits Übergriffen ausgesetzt gewesen zu sein.

Wie reagieren?

Wann fängt Gewalt an? Und wie können sich Praxismitarbeitende schützen? Laut Referentin Silke Hagemann, die selbst als MFA in einer hausärztlich-­internistischen Praxis tätig ist, unterscheiden wir grundsätzlich drei ­Aggressionsgrade (Tab. 1).

Meist beginne Gewalt in der Praxis mit einem verbalen Angriff. Dabei sei es individuell sehr unterschiedlich, was als Gewalt empfunden wird: Zum Beispiel kann es sich in manchen Konstellationen vollkommen normal anfühlen, von Patientinnen und Patienten geduzt zu werden, während es unter anderen Umständen bereits als aggressiv zu werten ist.

Wichtig beim Umgang mit Gewalt sei eine balancierte Kommunikation, beton­te Hagemann beim BAM. Selbst­sichere Kommunikation zeichne sich durch eindeutige, klare und deutliche Aussagen mit präzisen Begründungen aus. „Bedürfnisse und Gefühle werden als Ich-Botschaften gesendet, die Person hält Blickkontakt und hat eine entspannte Körperhaltung.“

Das Ziel ist Sicherheit

Für eine Intervention bei gewalttätigem Verhalten empfiehlt Hagemann außerdem, die Selbstkontrolle zu bewahren: „Beurteilen Sie die Situation, bevor Sie aktiv werden, und gehen Sie individuell angemessen und authentisch vor.

Nehmen Sie Kontakt auf, hören Sie der aggressiven Person zu und reden Sie mit ihr. Reagieren Sie dabei spontan und flexibel. Sprechen Sie ruhig und – falls die Person verbale Probleme hat – nicht zu viel. Halten Sie einen Sicherheitsabstand ein, vermeiden Sie Droh-, Kampf- oder Aggressionssignale und achten Sie darauf, die aggressive Person nicht einzuengen.

Beharren Sie nicht auf ei­ner Position, sondern verfolgen Sie das Ziel „Sicherheit“. Also: Nicht den Helden oder die Heldin spielen, sondern frühzeitig Hilfe holen.

Wichtig: Besprechen Sie im Team, wie mit Gewalt umgegangen werden soll. Es könne helfen, ein „Codewort“ für Si­tuationen zu vereinbaren, in denen man Beistand braucht, rät Hagemann.

Hagemann machte beim BAM auch deutlich, wie wichtig es sei, körper­liche Übergriffe anzuzeigen: „Durch eine Anzeige wird der Täter oder die Täterin darauf hingewiesen, dass es falsch war, was er oder sie getan hat. Außerdem wird der Vorfall dokumentiert – das ist zum Beispiel auch bei Demenz­erkrankungen wichtig.“

Quellen: 1. BAM-Seminar von Silke Hagemann am 14.6.25. „Gewalt ohne mich – was ich tun kann – Umgang mit übergriffigen Patientinnen und Patienten oder Angehörigen.“ 2. Pressemitteilung der KBV vom 13.9.24. „KBV-Befragung: Körperliche und verbale Gewalt bedroht zunehmend auch Praxen.“

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