COVID-19 ist noch immer eine relevante Herausforderung für das Gesundheitssystem. So mussten im vergangenen Jahr mehr als 72.000 Menschen aufgrund schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) mit COVID-19-Diagnose im Krankenhaus behandelt werden,* über 6.000 Menschen mit COVID-19 starben [3], [4].
Am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen waren ältere Menschen, wie die folgenden Zahlen verdeutlichen: Mehr als 75% der hospitalisierten Personen mit COVID-19-Diagnose waren 60 Jahre oder älter [3]. Zudem traten in dieser Altersgruppe weitaus die meisten Todesfälle (95%) im Zusammenhang mit COVID-19 auf [4].
Nicht zu vernachlässigen sind auch die ökonomischen Konsequenzen. Die Kosten für COVID-19-bedingte Behandlungen im Krankenhaus beliefen sich 2024 auf mehr als 530 Millionen Euro**[5].
* Fallzahlhochrechnung, Fallzahlen basieren auf einer Hochrechnung der Inzidenzdaten auf die jeweilige Bevölkerungsgruppe. Fallzahl = [Inzidenz] * [Größe der jeweiligen Bevölkerungsgruppe] / 100.000 ** Basierend auf Kosten für COVID-19-bedingte Hospitalisierungen in 2024: 7.258,64 € (durchschnittliche Kosten/Fall) [5].
Impfung für Risikogruppen empfohlen
Dementsprechend empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) nach wie vor, vulnerablen Personengruppen jährlich eine Auffrischimpfung gegen COVID-19 zu verabreichen [1].
Ziel ist es, schwere Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen und Todesfälle zu reduzieren, Long-COVID vorzubeugen und Beschäftigte in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen vor einer Infektion mit SARS-assoziierten Coronaviren 2 (SARS-CoV-2) zu schützen [1]. Zu den besonders gefährdeten Personen gehören u.a. Menschen ab 60 Jahren, Personen mit bestimmten Grunderkrankungen und Beschäftigte in Gesundheitswesen und Pflege (siehe Spalte rechts) [1].
Adaptierte Impfstoffe
Die COVID-19-Impfstoffe werden regelmäßig angepasst, weil SARS-CoV-2 fortlaufend mutieren [1]. Die Anpassungen sollen dafür sorgen, dass die Wirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe auch gegenüber den aktuell zirkulierenden Virusvarianten aufrecht erhalten bleibt.
Für die Impfsaison 2025/2026 ist eine Adaptation an die derzeit zirkulierende Omikron-Subvariante LP.8.1 erfolgt. Dies hatte die Emergency Task Force (ETF) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), u.a. in Abstimmung mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und internationalen Fachgremien, empfohlen.
3 Gruppen mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf
Die STIKO empfiehlt eine jährliche COVID-19-Impfung für Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf oder einem erhöhten Infektionsrisiko [1]:
Personen ab 60 Jahren Ab dem Alter von 60 Jahren kann das Risiko steigen, nach einer SARS-CoV-2-Infektion schwer an COVID-19 zu erkranken oder zu versterben, wobei das Risiko einer ernsten Erkrankung in dieser Altersgruppe mit fortschreitendem Alter kontinuierlich zunimmt [1].
Personen mit bestimmten Grunderkrankungen Besonders gefährdet sind auch Personen ab einem Alter von 6 Monaten, die z. B. an einer der folgenden Grunderkrankungen leiden:
- Chronische Erkrankungen der Atmungsorgane, z. B. COPD
- Chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen
- Diabetes mellitus und andere Stoffwechselerkrankungen
- Adipositas
- Erkrankungen des ZNS, z. B. Demenz, psychiatrische oder zerebrovaskuläre Erkrankungen
- Angeborene oder erworbene Immundefizienz
- Aktive neoplastische Erkrankungen
Personen in medizinischen oder pflegerischen Einrichtungen: Zur Gruppe derer, denen eine Impfung empfohlen wird, gehören auch Bewohnende in Pflegeeinrichtungen sowie Beschäftigte in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. In diesen Einrichtungen ist das Expositionsrisiko gegenüber bestimmten Infektionserregern erhöht. Die COVID-19-Impfung dient dem individuellen Schutz vor Infektionen und kann zur Vorbeugung impfvermeidbarer Infektionen in Pflegeeinrichtungen beitragen (sog. Drittschutz).
Schutz vor schweren Verläufen
Seit mehr als 4,5 Jahren werden Daten zur Verträglichkeit der Impfstoffe in präklinischen und klinischen Studien sowie durch Post-Marketing-Surveillance und Real-World-Daten erfasst und ausgewertet, mit dem Ergebnis eines konstanten Verträglichkeitsprofils einschließlich der Varianten-adaptierten Impfstoffe [6].