Berlin. Viele Pflegekräfte in Deutschland fühlen sich nach einer neuen Studie durch Überlastung, Dauerstress und geringe Bezahlung ausgezehrt. So klagen drei von vier Pflegerinnen und Pfleger über Hetze bei der Pflege. In der Krankenpflege sagen 80 Prozent, sie müssten ihre Arbeit sehr häufig oder oft in Hetze erledigen, in der Altenpflege sind es 69 Prozent. Das zeigt eine am Freitag (7. September) in Berlin vorgestellte Erhebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Im Schnitt aller Branchen fühlen sich Beschäftigte demnach lediglich zu 55 Prozent gehetzt. Ein angesichts ihrer Arbeitsleistung angemessenes Einkommen vermissen 73 Prozent der Pflegekräfte.
46 Prozent der Beschäftigten in Pflegeberufen sagen, sie müssten oft Abstriche bei der Qualität ihrer Arbeit machen, um ihr Pensum zu schaffen – 49 Prozent in der Kranken-, 42 Prozent in der Altenpflege. DGB-Vorstand Annelie Buntenbach sagte: „Die Personaldecke in der Alten- und Krankenpflege ist viel zu knapp, die Entlohnung gerade in der Altenpflege bescheiden und die Arbeitsbedingungen belastend.“
Die große Koalition hat es sich zu einem der Hauptziele gemacht, in der aktuellen Legislaturperiode die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern. So ist im Koalitionsvertrag etwa die flächendeckende Bezahlung nach Tarifverträgen festgehalten.
Quelle: dpa